Hasskriminalität

Terror in Oslo: Gedenken für die Opfer in Berlin

Nach den tödlichen Schüssen in einem queeren Nachtclub in Oslo soll den Opfern gedacht werden. Aufgerufen zu der Veranstaltung um 21 Uhr am Brandenburger Tor hat der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg.

Menschen haben Blumen und LGBT-Flaggen vor dem Nachtclub „London Pub“ im Zentrum von Oslo niedergelegt, nachdem in der vergangenen Nacht um 1.15 Uhr dort mehrere Schüsse gefallen waren, bei denen zwei Menschen getötet und mehrere verletzt wurden
Menschen haben Blumen und LGBT-Flaggen vor dem Nachtclub „London Pub“ im Zentrum von Oslo niedergelegt, nachdem in der vergangenen Nacht um 1.15 Uhr dort mehrere Schüsse gefallen waren, bei denen zwei Menschen getötet und mehrere verletzt wurdenwww.imago-images.de

Nach den tödlichen Schüssen in einem Nachtclub in der norwegischen Hauptstadt Oslo soll den Opfern am Brandenburger Tor in Berlin gedacht werden. Aufgerufen zu der Veranstaltung um 21 Uhr auf dem Pariser Platz hat der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD). Der LSVD hat die tödlichen Schüsse eines mutmaßlichen Islamisten in einer beliebten Schwulen-Bar in Oslo als ein Attentat auf die queere Community und einen Anschlag auf die freiheitliche Gesellschaft verurteilt.

„Diese Tat ist ein Hassverbrechen, mitten in einem safe space für queere Menschen“, erklärte Vorstandsmitglied Henny Engels am Samstag in einer Pressemitteilung. „Als Berliner Community senden wir ein starkes Zeichen der Solidarität und gegen Queerfeindlichkeit nach Oslo“, hieß es weiter. Nach Angaben der Polizei sind zu dem Gedenken 100 Teilnehmer angemeldet worden.

Im Zentrum der norwegischen Hauptstadt hatte ein mutmaßlicher Einzeltäter in der Nacht zum Samstag in einer Bar und deren Umgebung auf andere Menschen geschossen. Zwei Menschen wurden getötet, mindestens 21 weitere wurden nach Angaben der Polizei verletzt, zehn davon schwer. Die Behörden ermitteln wegen Terrorverdachts. Man gehe stark von Hasskriminalität aus, hieß es von der Polizei. Bei dem Angreifer soll es sich um einen Norweger mit iranischen Wurzeln handeln. Er wurde bereits in der Nacht festgenommen.

Der Nachtclub „London Pub“ - das Hauptziel der Angriffe - gilt in Oslo als beliebter Treffpunkt für Schwule, Lesben und andere Angehörige der queeren Szene. Auf der eigenen Internetseite beschreibt sich der Club als beste „Gay Bar“ der Stadt und „Schwules Hauptquartier seit 1979“. Eigentlich wollten dort viele ins Wochenende hineinfeiern: Am Samstag hätte in Oslo nach Absagen wegen der Corona-Pandemie erstmals wieder eine „Pride-Parade“ stattfinden sollen - sie fiel jetzt wieder aus.