Diese Arroganz ist unerträglich. Markus Söder, Karl Lauterbach, Robert Habeck - parteiübergreifend erhöhen Politiker den öffentlichen Druck auf die Ständige Impfkommission (StiKo) und wollen die Mediziner drängen, Impfungen für Kinder endlich zu empfehlen. Die Werkzeuge reichen von plumper Verächtlichmachung, wie bei Markus Söder: Die Wissenschaftler seien nur ehrenamtlich tätig, so der Jurist Söder. Karl Lauterbach, Public-Health-Experte, sagt, die Stiko vertrete eine „Außenseiterposition“. Der Schriftsteller Robert Habeck lässt der Kommission ausrichten: „Die sollen mal ein bisschen in die Gänge kommen.“ Nun drängen plötzlich die Gesundheitsminister, wollen die Stiko ins Abseits laufen lassen und ihrerseits – obwohl völlig fachfremd und ergo ahnungslos – das Impfen von Kindern „empfehlen“. Mit bewundernswerter Gelassenheit reagierte der Stiko-Chef Thomas Mertens: „Wir können nicht eine generelle Empfehlung aussprechen, solange wir diesbezüglich nicht die notwendige Datensicherheit haben.“
Kommentar
Politiker und die Stiko: Diese unerträgliche Arroganz!
Der Druck von Politikern auf die Ständige Impfkommission ist völlig inakzeptabel und verantwortungslos.

Markus Söder, hier mit dem bayrischen Wirtschaftsminister Aiwanger. Foto: dpa
