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Ex-Pentagon-Beraterin über Nahost: „Eine falsche Bewegung kann die ganze Region in Brand setzen“

Nahost-Expertin Jasmine El-Gamal: „Niemand weiß, ob es zu einer Konfrontation kommt“ 

Die israelischen Streitkräfte gehen seit dem Angriff der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/hamas">Hamas</a> am 7. Oktober mit militärischer Härte gegen den Gazastreifen vor. Als Reaktion darauf beschießen pro-iranische Kräfte in der Region israelische und amerikanische Einrichtungen. Jasmine El-Gamal arbeitete lange als Nahost-Expertin für das amerikanische Verteidigungsministerium. Die Berliner Zeitung wollte von ihr wissen, ob sie ein Ausgreifen des Krieges in der Region für wahrscheinlich hält.

<em>Frau El-Gamal, pro-iranische Kräfte im Jemen und im Irak beschießen als Reaktion auf den Krieg Israels im Gazastreifen amerikanische Militärstützpunkte sowie Kriegs- und Handelsschiffe im Roten Meer. Wird die Situation weiter eskalieren und sich der Krieg in Israel und Palästina zu einem Flächenbrand im Nahen Osten ausweiten?</em><br><br>Ich glaube, jeder Akteur in der Region würde diese Frage gerne mit Nein beantworten. Aber es gibt so viele Funken in der Region, dass ein Luftzug alle anderen entzünden kann. Auch in der Vergangenheit waren Kriege nicht beabsichtigt. Wenn man sich zum Beispiel das Jahr 2006 anschaut, den Krieg zwischen Israel und der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/hisbollah">Hisbollah</a> im Libanon. Die Hisbollah hatte nie erwartet, dass ihre Aktionen diesen Krieg auslösen würden. Sie ging über die Grenze, entführte israelische Soldaten – aber das hatte sie schon vorher getan. Sie hatte nicht erwartet, eine rote Linie zu überschreiten. Derzeit greifen vom Iran unterstützte Milizen US-Stützpunkte im Irak und in Syrien an. Das haben sie schon früher getan. Sie tun es auch weiterhin. Bisher haben die USA in angemessener Weise reagiert. Das Gleiche gilt für die Hisbollah und Israel an der Grenze. Nichts von dem, was jetzt geschieht, ist neu. Aber gleichzeitig weiß niemand, ob es nicht einmal zu einer regionalen Konfrontation kommt. Und das ist es, worüber sich alle wirklich Sorgen machen. Wenn man sich die öffentlichen Erklärungen all dieser Akteure ansieht, ob es sich nun um die USA, Israel, die Hisbollah oder den Iran handelt: Sie sagen alle, wir wollen keinen regionalen Krieg, aber wir werden uns nicht scheuen, uns zu verteidigen, wenn es dazu kommt. Es ist beängstigend unklar, wie lange dieses Gleichgewicht gehalten werden kann.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gerät immer mehr unter Druck. Der Hauptvorwurf: Er habe die Finanzierung der Hamas vorangetrieben.

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Jasmine El-Gamal ist politische Analystin und Autorin. Sie kommentiert die Ereignisse im Nahen Osten in zahlreichen internationalen Medien. Zuletzt war sie am in London ansässigen Institute for Strategic Dialogue (ISD) tätig.&nbsp;Von 2015 bis 2020 war sie Senior Fellow im Nahost-Programm des Atlantic Council, wo sie sich hauptsächlich mit der US-Politik in der Region und dem Syrien-Konflikt befasste. Von 2008 bis 2015 arbeitete sie als Beraterin für den Nahen Osten im Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten. Dort war sie für die Ressorts Irak, Libanon und Syrien zuständig. Während ihrer Amtszeit befasste sie sich unter anderem mit Fragen im Zusammenhang mit dem Arabischen Frühling und der Terrorgruppe „Islamischer Staat“.

ZUR INTERVIEWPARTNERIN

Jasmine El-Gamal war Nahost-Analystin für das Pentagon. Eine Ausweitung des Krieges in Israel und Palästina ist nicht ausgeschlossen, warnt sie im Interview.

16:9

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Sie hat es versucht, doch sie hatte keine Chance. Berlins SPD-Vorsitzende ist am Sonnabend bei dem Versuch gescheitert, in ihrem Heimatbezirk Reinickendorf eine einigermaßen aussichtsreiche Position für die Abgeordnetenhauswahl im kommenden Herbst zu ergattern. Für die 50-Jährige war dies eine persönliche Niederlage – für ihre Partei die nächste Demütigung ihres Spitzenpersonals.

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Ich hätte nie gedacht, dass mir Angela Merkel als Kanzlerin einmal fehlen würde

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Friedrich Merz hat gerade mal wieder <a data-li-document-ref="10006811" href="https://www.replace-delivery-host.com/artikel/die-endphase-des-ukraine-krieges-hat-begonnen-und-europa-schaut-zu-10006811">einen seiner spektakulären Fehltritte hingelegt</a>. Zwei Wochen ließ seine Regierung einen Friedensplan für die Ukraine in einer Schublade oder einem Bundesamt versauern – zwei Wochen, in denen hunderte Menschen verletzt oder getötet wurden.

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Der <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/ukraine">Ukraine</a> geht das Geld aus. Die <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/eu-kommission">Europäische Kommission</a> geht davon aus, dass die Regierung in Kiew in den kommenden zwei Jahren weitere 135 Milliarden Euro benötigt. Damit die ukrainische Armee weiter im Abnutzungskrieg mit <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/russland">Russland</a> bestehen kann, braucht sie zusätzliche 83 Milliarden Euro, und um die weitgehend zerstörte Wirtschaft aufrechtzuerhalten, müssten zudem 52 Milliarden Euro nach Kiew fließen. Das geht aus einem Brief der EU-Kommissionspräsidentin <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/ursula-von-der-leyen">Ursula von der Leyen</a> hervor, den sie diese Woche an die Mitgliedstaaten verschickte.

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Deutschland betreibt gegenüber <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/afghanistan">Afghanistan</a> eine prinzipiengeleitete Arbeitsverweigerung. Und das, obwohl es dort nach zwanzig Jahren Intervention einen politischen und wirtschaftlichen Trümmerhaufen hinterlassen hat. Deutschland verweigert genau jene Kooperation, die nötig wäre, um Abschiebungen, Sicherheitspartnerschaften oder wirtschaftliche Stabilisierung in Afghanistan überhaupt erst möglich zu machen.

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