Reichtum und Armut

Muss ein neuer Lastenausgleich sein? Wie die BRD 1952 die Reichen enteignete

Wirtschaftshistoriker erklären, wie in Westdeutschland die größte Umverteilung von Reichtum in einer Demokratie stattfand und welche Maßnahmen heute nötig sind.

Die Wirtschaftshistoriker Nikolaus Wolf (l.) und Thilo Albers im Gebäude der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität.
Die Wirtschaftshistoriker Nikolaus Wolf (l.) und Thilo Albers im Gebäude der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität.Berliner Zeitung/Markus Wächter

Die größte Umverteilungsaktion von Reichtum, die je in einer freien Marktwirtschaft stattgefunden hat, begann am 1. September 1952 mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zum Lastenausgleich nach dem Zweiten Weltkrieg. Der westdeutsche Staat zog 50 Prozent aller Vermögen, Hypotheken- und Kreditgewinne ein und zahlte das enteignete Geld an Millionen mittellose Deutsche aus. Auch infolge der aktuellen Mehrfachkrisen werden Menschen ungleich belastet. Ist die Zeit reif für einen neuerlichen Lastenausgleich? Prof. Nikolaus Wolf und Dr. Thilo Albers von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Humboldt-Universität haben Ideen, wie eine Umverteilung aussehen könnte und erklären das historische Vorbild aus der frühen Bundesrepublik.

Berliner Zeitung

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