Gespräch

Geschichte des Gazastreifens: „Die Gründung der Hamas kam den Israelis gelegen“

Wie entstand der Gazastreifen in seiner heutigen Form? Warum leben dort so viele Flüchtlinge? Wie kam die Hamas an die Macht? Ein Experte erklärt historische Hintergründe.

1949, Flüchtlinge in Gaza-Stadt: Etwa 200.000 Palästinenser flohen nach dem ersten arabisch-israelischen Krieg in den Gazastreifen und lebten dort anfangs in Zeltstädten.
1949, Flüchtlinge in Gaza-Stadt: Etwa 200.000 Palästinenser flohen nach dem ersten arabisch-israelischen Krieg in den Gazastreifen und lebten dort anfangs in Zeltstädten.S. Swinton/AP

Ein Stück Land, 360 Quadratkilometer, entlang der Küste des Mittelmeers, benannt nach der größten Stadt auf dem Gebiet und von zahlreichen Kriegen erschüttert: der Gazastreifen. Jetzt, wo wieder ein Krieg auf dem Gebiet entbrannt ist, stellt sich einmal mehr die Frage nach den historischen Zusammenhängen. 

In der Antike galt Gaza als wichtiges Handelszentrum, verschiedene Imperien herrschten im Laufe der Jahrhunderte über die Stadt. 1917 eroberten britische Truppen Gaza von den Osmanen – die Stadt wurde Teil des britischen Völkerbundmandats für Palästina. In Palästina lebten seit Jahrhunderten Araber und Juden. Im Zuge der Pogrome in Europa und des Holocaust flohen immer mehr Juden nach Palästina und verfolgten dort die Idee des Zionismus: Sie wollten einen eigenen Staat gründen. Auch die arabischen Palästinenser drängten auf einen eigenen Staat. 1947 beschloss die Generalversammlung der Uno einen Teilungsplan – ein jüdischer und ein arabischer Staat sollten in Palästina entstehen.

Berliner Zeitung

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