Potsdam-Mit dem Einsatz von mehr Personal und einer umfassenden Digitalisierung der Abläufe sollen die Gesundheitsämter in Brandenburg künftig effizienter arbeiten. „Die Corona-Pandemie hat in aller Deutlichkeit gezeigt, wie wichtig der Öffentliche Gesundheitsdienst für den Schutz der Gesundheit der Bevölkerung ist“, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Freitag bei der Vorstellung einer Digitalisierungsstrategie.
Neben einem Ausbau der digitalen Infrastruktur in den Gesundheitsämtern und einer besseren Vernetzung mit anderen Behörden bis Ende 2026 sollen knapp 200 neue Planstellen geschaffen werden. Davon sind 117 bereits besetzt.
Die Digitalisierung im Gesundheitsdienst werde landesweit einen enormen Schub bewirken, meinte Nonnemacher. „Wir werden damit die Beschäftigten im öffentlichen Gesundheitsdienst deutlich von zeitaufwendigen Routineaufgaben - wie etwa die händische Eingabe von Daten - entlasten, damit sie sich auf ihre wichtigen Fachaufgaben konzentrieren können.“
Als Beispiel nannte der zuständige Referatsleiter Stefan Neugebauer die bis zu 26.000 Schuleingangsuntersuchungen an Kindern, die jedes Jahr bis Ende April geleistet werden müssten. Dafür müssten bislang in einem monatelangen Verfahren zwischen Einwohnermelde-, Schulamt, Schulen und Gesundheitsämtern Listen der künftigen Erstklässler abgestimmt und Termine vereinbart werden. Künftig soll die Übermittlung zwischen den Ämtern auf digitalem Weg erfolgen und die Abläufe deutlich gestrafft werden.
Die Amtsärztin des Landkreises Oberhavel, Simone Daiber, nannte als Beispiel die jährlich bis zu 2000 Hygiene-Belehrungen in ihrem Amt, die etwa von angehenden Gastronomen absolvieret werden müssten. Derzeit müssten diese alle mit vereinbarten Terminen im Gesundheitsamt durchgeführt werden. Künftig sollen die Belehrungen in mehreren Sprachen digital abgerufen und auch der dazu gehörende Test absolviert werden können.
