Meinung

Ursula von der Leyen: Die Quadratur des Kreises wird auch ihr nicht gelingen

Irgendwann zerbricht die Machtallianz der EU-Kommissionschefin unter dem Widerspruch linker und konservativer Interessen. Ein Kommentar.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen spricht vor dem Europäischen Parlament in Straßburg  einen Tag vor dem Misstrauensvotum gegen sie.
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen spricht vor dem Europäischen Parlament in Straßburg einen Tag vor dem Misstrauensvotum gegen sie.Jean-Christophe Verhaegen/AFP

Sie wirkt wie ein Fossil der Merkel-Ära, wie eine Erinnerung an jene Zeit, als die Kombination aus Moralanspruch und Machtbewusstsein eine Politikerin noch für höchste Würden prädestinierte. Seit bald sechs Jahren hält sich die EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen weitgehend unangefochten im Amt, gestützt auf ihren makellosen, unnahbaren Auftritt, den Anschein professioneller Integrität und die Aura mütterlicher Unparteilichkeit. Von Brüssel aus setzt sie die Alles-wird-gut-Politik ihrer großen Mentorin fort und hält, von Gegenwind unbekümmert, den EU-Dampfer auf seinem institutionalisierten Mitte-links-Kurs.

Berliner Zeitung

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