Entdeckung und Ausbau neuer Handelsrouten waren geschichtlich oftmals Treiber geopolitischer Veränderungen und Machtverschiebungen, die bis heute nachwirken. Die Entdeckung Amerikas markierte den Beginn eines rasch florierenden Seehandels zwischen Europa und der Neuen Welt. Die transatlantischen Handelsrouten, deren Fracht zumeist aus Sklaven bestand, führten im frühen 16. Jahrhundert innerhalb weniger Jahrzehnte zum ökonomischen Aufstieg der westeuropäischen Küstenländer (Portugal und Spanien, England und Frankreich), zugleich jedoch zum Niedergang Venedigs als der bis dahin dominierenden europäischen Seemacht. Auf den neuen atlantischen Routen war ökonomisch und geostrategisch einfach mehr zu holen als im südöstlichen Mittelmeerraum. Die Entdeckung eines neuen Handelsweges im Westen führte in Konsequenz zu einer dramatischen Verschiebung des Mächtegleichgewichts in ganz Europa.

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