Sie fühlen sich so stark wie lange nicht mehr. „Es lebe Spanien“, hallt es an diesem Samstagvormittag mehrmals durch das in blaues Licht getauchte Auditorium des Marriott Hotels am Rande der spanischen Hauptstadt Madrid. Die Anwesenden antworten aus vollen Kehlen: „Qué viva!“ Lichtkegel tanzen an der Decke, im Hintergrund läuft Musik, die eher an einen pathetischen Blockbuster erinnert als an eine politische Veranstaltung. Im Publikum werden die grünen Flaggen der spanischen Rechtspartei Vox geschwenkt. Die Moderatorin bedankt sich bei den Anwesenden dafür, an diesem „historischen Moment“ teilnehmen zu dürfen.
Die Partei Patriots.eu, eine der zwei ultrarechten Formationen im EU-Parlament, hat zum Gipfel geladen. Gekommen sind offiziellen Angaben zufolge 2000 Anhänger. Unter dem Motto „Make Europe Great Again“ hat sich die Führungsriege eines Teils der europäischen Ultrarechten versammelt. Der Amtsantritt von Donald Trump gibt der europäischen Rechten Aufwind, das zeigt nicht nur das an den Slogan der Republikaner „Make America Great Again“ angelehnte Motto des Gipfels. Auch in den Reden, die vom euphorischen Publikum mit brachialen Salven Applaus honoriert werden, wird der Präsident der USA, der am 20. Januar seine zweite Amtszeit angetreten hat, immer wieder als Inspiration genannt.

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