Nachruf

Jimmy Carter im Alter von 100 Jahren gestorben: Der Außenseiter, der Präsident wurde

Jimmy Carter ist in einfachen Verhältnissen aufgewachsen – und erfüllte den amerikanischen Traum mit Leben. Als Präsident. Nun ist er gestorben.

Jimmy Carter (l.) und Fidel Castro am 12. Mai 2002 in Havanna
Jimmy Carter (l.) und Fidel Castro am 12. Mai 2002 in HavannaAdalberto ROQUE/AFP

Man musste früh aufstehen für Jimmy Carters Sunday School. Wer sich erst in die Warteschlange vor Carters kleiner Kirche einreihte, wenn die Sonne schon aufgegangen war, der riskierte, draußen bleiben zu müssen. Die Kirche, das war die Maranatha Baptist Church, eines jener Gotteshäuser mit pfeilschlankem, weiß angestrichenem Turm, wie man sie im amerikanischen Süden an jeder dritten Straßenecke findet. In der Nähe bewies eine Statue Carters Sinn für Humor. Eine grinsende Erdnuss, senkrecht gestellt, mit strahlend weißem Gebiss. „The Grin Wins“ hatte Carter auf Plakate drucken lassen, bevor er die Wahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten überraschend gewann. Das Grinsen gewinnt.

Berliner Zeitung

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