Die Stadt Kasan, 700 Kilometer Luftlinie östlich von Moskau, ist auch an einem gewöhnlichen Oktobertag nicht von südländischem Flair geprägt – in Zeiten des Krieges und eines Brics-Gipfels umso weniger. Obwohl die russischen Medien an die 20.000 Teilnehmer verkünden, wirkt die Altstadt um den Kasaner Kreml wie leergefegt. Mit seinen uralten, schneeweißen Mauern, goldenen Zwiebeltürmen und den Minaretten der Kul-Scharif-Moschee ist er der Touristenmagnet der tatarischen Hauptstadt.
Doch im Oktober kommt kaum jemand; ohnehin ist das weitläufige Kremlgelände während des Gipfeltreffens für Normalsterbliche gesperrt. Nur die geladenen Staatenlenker dürfen die alte Wolgafestung besichtigen: Symbol der frühen russischen Expansion im 16. Jahrhundert und, mit der im 21. Jahrhundert errichteten Moschee, auch Symbol der Renaissance des Islams in Europa.

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