Vereinigte Staaten von Amerika

Donald Trump wieder US-Präsident: Das Ende der europäischen Epoche

Mit dem Amtswechsel im Weißen Haus werden wir zur „Welt von gestern“. Amerika verabschiedet sich von Europa. Eine historische Betrachtung.

Der designierte US-Präsident Donald Trump und der designierte Vizepräsident J.D. Vance kommen am 19. Januar 2025 zur Kranzniederlegung am Grab des Unbekannten Soldaten auf dem Arlington National Cemetery in Arlington, Virginia.
Der designierte US-Präsident Donald Trump und der designierte Vizepräsident J.D. Vance kommen am 19. Januar 2025 zur Kranzniederlegung am Grab des Unbekannten Soldaten auf dem Arlington National Cemetery in Arlington, Virginia.Jim Watson/AFP

Mit dem Amtsantritt von Donald Trump als 47. Präsident der Vereinigten Staaten geht eine Epoche zu Ende. „Jeder wusste, was erlaubt und was verboten war. Alles hatte seine Norm, sein bestimmtes Maß und Gewicht“, schrieb Stefan Zweig vor seinem Freitod im brasilianischen Exil 1942 in „Die Welt von Gestern“. Zweig beschrieb Heimat als Zeit-Raum, in seinem Fall die Welt der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie und des alten Europa: eine geordnete, nach zuverlässigen Regeln strukturierte Welt.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die europäischen Grundregeln restauriert. 1946 in Gestalt der Vereinten Nationen erstand der gescheiterte Völkerbund wieder auf, 1948 in der Charta der Menschenrechte vollendeten sich die Grundgedanken der Französischen Revolution. Die Genfer Konventionen zum humanitären Völkerrecht von 1949 sind eine direkte Fortschreibung der erstmals 1864 getroffenen Vereinbarungen gleichen Namens.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar