Genozid an Uiguren

China-Experte über Xinjiang: „Im Westen sollte man mit Vorwürfen zurückhaltend sein“

Der deutsche China-Rechtsexperte Georg Gesk hat Xinjiang bereist. Für den Vorwurf des Westens, dort werde ein Genozid an Uiguren durchgeführt, hat er kein Verständnis. Ein Interview.

Eine Uigurin vor einer amerikanischen Fastfood-Filiale in Xinjiangs Hauptstadt Ürümqi
Eine Uigurin vor einer amerikanischen Fastfood-Filiale in Xinjiangs Hauptstadt ÜrümqiImago

Die im Nordwesten Chinas gelegene Provinz Xinjiang ist immer wieder Thema in der westlichen Medienberichterstattung. Die chinesische Regierung unterdrücke dort die muslimische Minderheit der Uiguren. Peking weist den Vorwurf hingegen von sich und erklärt, Minderheiten zu fördern, sich gleichzeitig aber auch gegen terroristische Übergriffe von separatistischen Organisationen zu wehren. Georg Gesk, Professor für chinesisches Recht an der Universität Osnabrück, hat im Herbst 2023 zusammen mit weiteren China-Experten Xinjiang bereist. Die Eindrücke schildert er in dem 2024 erschienenen Buch „Xinjiang - eine Region im Spannungsfeld von Geschichte und Moderne“. Im August dieses Jahres nahm er zudem an einer Xinjiang-Konferenz in Hongkong teil, von der auch die Berliner Zeitung berichtete. Wir sprachen mit Georg Gesk über seine Eindrücke in Xinjiang, das Interesse des Westens an der Region und die fehlende China-Kompetenz in Europa.

Berliner Zeitung

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