Jede Ära geht zu Ende, auch die eines Recep Tayyip Erdogan. Dass eine Kommunalwahl – und keine dräuende Götterdämmerung – das Ende einleitet, zeigt nur, wie wenig der türkische Präsident wirklich der autoritäre Dämon ist, den manche Medien gern aus ihm machen. Richtig ist: Erdogan hat die Türkei – ab 2003 als Ministerpräsident, seit 2014 als Präsident – durch zwei Jahrzehnte einer globalen Wende geleitet, einer geistigen und geopolitischen Wende. In diesen 20 Jahren etablierte sich das identitäre Selbstverständnis einer (nicht-westlichen) multipolaren Welt als ernsthafter Rivale des westlich-liberalen Universalismusanspruchs.

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