Die US-Wahl wird in einer einzigen Stadt entschieden – in Philadelphia. Davon ist der Politik-Berater Hank Sheinkopf überzeugt, ein Veteran der Demokraten. Er hat fast 40 Jahre Wahlkampferfahrung hinter sich. Er hat für Bill Clinton gekämpft und für den New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo. Sheinkopf sagt: „Die Entscheidungsschlacht wird in Pennsylvania geschlagen. Das ganze Geld der Demokraten geht dorthin. Sie wissen: Wenn wir Pennsylvania nicht gewinnen, werden wir unseren Hillary-Moment erleben.“ Von zentraler Bedeutung werde eine hohe Wahlbeteiligung sein. Dies sicherzustellen, hätte Clinton versäumt: „Die Demokraten brauchen eine massive Wahlbeteiligung in Philadelphia, weil Trump das flache Land gewinnen wird. In der Stadt Philadelphia und den Vororten sind die Wähler der Demokraten. Sie müssen mobilisiert werden. An ihnen wird es liegen.“
In den USA entscheiden Wahlmänner, es gibt keine Direktwahl. Daher ist das System komplex. Hillary Clinton hatte diese Logik missachtet.
In anderen Bundesstaaten zeigt sich ein die Demokraten beunruhigender Trend. Die Zeitung Politico berichtet, dass die Wahlbeteiligung der Demokraten in Florida geringer sei als bei Hillary Clinton. Und Clinton hatte den Bundesstaat knapp an Trump verloren. Die Wahlkämpfer sagen, sie bekämen zu wenig Geld von der Biden-Kampagne. Sie könnten außerdem nur wenige Hausbesuche machen, um Wähler zu überzeugen: Biden will verhindern, dass es wegen der Corona-Pandemie zu viele soziale Kontakte gibt. Außerdem herrscht eine gewisse Verdrossenheit. Die Wähler – gerade die für die Demokraten wichtigen Afroamerikaner und die jungen Wählerinnen – vertrauen keiner Partei mehr. Auch Biden steht für viele nicht für eine Politik der Zukunft.
