Lange galt die Alternative für Deutschland (AfD) als Problem des Ostens. „Woher kommt die ostdeutsche AfD-Begeisterung?“, fragte der Deutschlandfunk im Jahr 2019. DDR-Diktatur und ein vom Westen geschürtes Nationalgefühl waren die Antwort.
Keine Rede von Massenarbeitslosigkeit, Deindustrialisierung und Sozialverfall in den 1990ern, von Eigentums- und Erbschaftsungleichheit heute. „Liebe Ossis, opfert nicht rum“, schrieb stattdessen der Tagesspiegel im selben Jahr. „AfD-Wähler“ seien keine Opfer, sondern Produkte einer verfehlten Ossi-„Identitätspolitik“.