Kolumne

Die AfD sollte Katrin Göring-Eckardt den Ehrenvorsitz geben, für ihre Verdienste

Alexander Gauland ist Ehrenvorsitzender der AfD. Eigentlich verdient die Grüne Göring-Eckardt den Titel (oder Saskia Esken), schreibt unser Kolumnist.

Katrin Göring-Eckardt bei einer Rede im Deutschen Bundestag
Katrin Göring-Eckardt bei einer Rede im Deutschen Bundestagdpa

Ehrenvorsitzende, lese ich, müssen den jeweiligen Vereinigungen nicht angehören. Es genüge, sich um deren Entwicklung verdient gemacht zu haben. Ich hätte da eine Idee.

Katrin Göring-Eckardt mahnte die Öffentlichkeit dieser Tage, das Thema Migration zu dimmen. Denn es habe „mit dem Alltag der Menschen verdammt wenig zu tun“. Jens Spahn konterte was von „Migrationsleugnung“. Hör’ auf! Der gleiche Quatsch wie „Corona-Leugner“. Schließlich bestreitet die Grüne keineswegs die Existenz ungeregelter Migration. Nein, die erkennt sie deutlich und freut sich bekanntermaßen auf mehr. Zu Sinnestäuschungen erklärt sie gewisse Völkerwanderungseffekte. Ausgerechnet jene werden von den meisten Bürgern als offensichtlich und unerfreulich empfunden.

Ihr seht Gespenster!, ruft sie Millionen mit anderen Worten zu. Hallo, ihr habt Hallus! Ob labile Gemüter deshalb an der eigenen Alltagswahrnehmung zweifeln? Für gewöhnlich erklären Politikschaffende ausweislich ihrer Wahlplakate das Stimmvieh für vergesslich bis behämmert. Göring-Eckardt will es womöglich in den Wahnsinn treiben. Das wäre klassisches Gaslighting. Der Begriff entstammt dem Thriller „Gaslicht“: Ein böser Mann redet seiner Frau Trugbilder ein. Klappt erst, geht dann schief.

Berliner Zeitung

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