Als ich mich vom Prinzenbad verabschiede, werde ich traurig. Nur noch wenige Gäste sind mit mir im Becken, keine Kinder, die für Schwimmer ungünstige Arschbomben üben, keine Pommes danach, kein Filterkaffee, der mich schwindelig werden lässt. Auf den Straßen der Geruch von Laub und Pfütze, ja, ohne Zweifel: der Herbst ist da, und es ist besonders schmerzhaft, weil dieser Sommer, für mich, in meiner Stadt, so schön war.
Ein Sommer wie Birkenblätter im Wind, ein Rauschen, ein Wispern und keine Widerstände. Erinnerungen an Sonnenlicht, das so grell ist, dass es sogar durch geschlossene Augen leuchtet, Bücher, viel zu langsam gelesen, Gameboy-Spiele mit dem Bruder geteilt und die kleine Nichte in Rindenkunde unterrichtet. Was ist eine Pappel, was ist eine Platane, was finden wir unter der Rinde, neben Ohrenkneifern und Asseln?

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