Zeitgeschichte

Der im Wendeherbst den Frieden sicherte – Nachruf auf den Oberkommandierenden Fritz Streletz

Fritz Streletz arbeitete 1989 den Befehl aus, der Schüsse auf Demonstranten verbot. Die Friedliche Revolution ist auch ihm zu danken. Nun ist der letzte hohe DDR-Militär gestorben.

Fritz Streletz (Ex-Generaloberst der NVA) 2011 bei der Vorstellung seines Buches „Ohne Mauer hätte es Krieg gegeben“. Nun ist der letzte stellvertretende DDR-Verteidigungsminister gestorben.
Fritz Streletz (Ex-Generaloberst der NVA) 2011 bei der Vorstellung seines Buches „Ohne Mauer hätte es Krieg gegeben“. Nun ist der letzte stellvertretende DDR-Verteidigungsminister gestorben.Sabine Gudath/imago

Der Nichtschießbefehl erging am 3. November 1989, einen Tag vor der Demonstration der Hunderttausenden für eine neue DDR auf dem Alexanderplatz. Egon Krenz, seit zwei Wochen der führende Mann der DDR, hatte in seiner Funktion als Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates befohlen: „7. Die Anwendung der Schusswaffe im Zusammenhang mit möglichen Demonstrationen ist grundsätzlich verboten.“ Die Ausarbeitung des insgesamt elf Punkte umfassenden Befehls Nr. 11/89 hatte Fritz Streletz übernommen, Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung der DDR, Chef des Hauptstabes der Nationalen Volksarmee und Sekretär des Nationalen Verteidigungsrates.

Berliner Zeitung

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