Brandenburg

Kommentar: Woidke geht volles Risiko mit einem Ex-Linken als Innenminister

Der Ministerpräsident von Brandenburg setzt wieder alles auf eine Karte und seine Popularität. Doch was passiert, wenn seine SPD ihm nach diesem Personalpoker nicht folgt?

Der Neue und sein Chef: Dietmar Woidke (r.) stellte am Montagnachmittag seinen Wunschkandidaten als Innenminister vor: René Wilke (parteilos)
Der Neue und sein Chef: Dietmar Woidke (r.) stellte am Montagnachmittag seinen Wunschkandidaten als Innenminister vor: René Wilke (parteilos)Bernd von Jutrczenka/dpa

Dietmar Woidke hat am Freitag seine Innenministerin rausgeschmissen. Um Punkt 17.30 Uhr, kurz vor Dienstschluss und unmittelbar vor dem Beginn des Wochenendes. Am Montag um 14 Uhr, also kurz nach Beginn der neuen Arbeitswoche, stellte der Ministerpräsident von Brandenburg dann an derselben Stelle in der Staatskanzlei seinen Wunschnachfolger vor und präsentierte eine völlige Überraschung: Der SPD-Regierungschef will René Wilke als neuen Minister. Immerhin ein Mann, der vor nicht mal einem Jahr bei den Linken ausgetreten ist. Wilke ist Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder).

Mit den beiden Coups vom Freitag und Montag präsentierte Woidke der Öffentlichkeit die volle Härte eines politischen Entscheiders, der sich unverschuldet in die Ecke gedrängt fühlte und der beweisen musste, dass er als Regierungschef klar der Herr im Haus ist und die Linie vorgibt. Woikde geht nun wieder voll in die Rolle des starken Mannes der SPD. Der Grund ist nachvollziehbar: Er will sich von den Fehlern anderer nicht sein Lebenswerk versauen lassen.

Berliner Zeitung

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