Sie hat es wieder getan. Die CDU fordert erneut, dass wir alle länger arbeiten. Diesmal ist es die Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche, die allen Ernstes vorschlägt, das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre anzuheben. Ein Vorschlag, der nur eins zeigt: völlige Entfremdung von der Lebensrealität der arbeitenden Menschen in diesem Land.
Ich frage mich: Warum kommen solche Forderungen immer aus den schicken Amtsstuben der Berliner Oberschicht? Von Leuten, die vermutlich noch nie körperlich gearbeitet haben, nie eine Nachtschicht geschoben und auch nie erlebt haben, wie es ist, nach 40 Jahren in der Pflege, auf dem Bau oder am Fließband mit kaputtem Rücken und müden Knochen in den Ruhestand zu gehen? Dass der Arbeitgeberverband bei solchen Forderungen jubelnd Beifall klatscht, wundert mich nicht. Wer seine Mitarbeiter am liebsten bis zum Umfallen schuften lässt, hat natürlich nichts gegen ein paar Jahre extra.

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