Wer darf Kindern eine Geschichte vorlesen?
Ob als Prinzessin, Hexenmeister, Clown oder als graubärtiger Leseonkel – um Kindern den Tag mit tollen Geschichten spannender zu machen, wird auch die optische Kreativität des Vorlesers zu einem Teil des Lesespektakels.
Für Konservative und Rechte im Freistaat Bayern hat dies jedoch Grenzen: Wenn Dragqueens den Kindern vorlesen, dann sehen CSU, Freie Wähler und AfD darin eine Sexualisierung.

Für die AfD ein Grund mehr, schwule Männer der Pädophilie zu beschuldigen. Dies deutet ein Plakat der rechten Partei an, das auf eine Protestkundgebung mit dem Thema „Genderpropaganda verbieten“ hinweist.
Dabei sprechen die Fakten zu Kindesmissbrauch eine ganz andere Sprache: Mädchen wie auch Jungs werden überwiegend (zwischen 80 und 98 Prozent) von heterosexuellen Männern missbraucht. Die Täter sind meist die eigenen Väter, Stiefväter, ältere Brüder oder Onkel.
München ist bunt!
Unter dem Slogan „München ist bunt!“ ruft die queere Community zu einer Protestaktion vor der Münchner Stadtbibliothek auf. „Wir fordern ein Ende der Hetzkampagne gegen die geplante Drag-Lesung in München", schreibt Dragqueen Vicky Voyage auf Instagram.
Micky Wenngatz, Vorsitzende von „München ist bunt!“ sagt: „Es geht bei dieser Lesung ganz klar darum, Kindern und Jugendlichen zu zeigen, dass queere Menschen völlig selbstverständlich Teil unserer Gesellschaft sind.“
