Nach Bambi-Auftritt

„An alle, die jetzt die Bappn aufreißen“: Monika Gruber verteidigt Thomas Gottschalk

Der irrlichternde Thomas Gottschalk hat bei der Bambi-Verleihung für viel Aufsehen und Kritik gesorgt. Die Kabarettistin Monika Gruber nimmt den Entertainer nun in Schutz.

Ein Auftritt, der nachwirkt: Thomas Gottschalk und Cher bei der Bambi-Verleihung
Ein Auftritt, der nachwirkt: Thomas Gottschalk und Cher bei der Bambi-VerleihungPeter Kneffel/dpa

Der irritierende Auftritt von Thomas Gottschalk bei der Bambi-Verleihung hallt noch immer nach. Nachdem sich der Moderator bei der Übergabe des Medienpreises an Superstar Cher mehrfach verhaspelt und mit dem Satz „Hier ist sie, die einzige Frau, die ich in meinem Leben ernst genommen habe“ für Buhrufe im Saal gesorgt hatte, waren die Reaktionen scharf.

Gottschalk hatte sich für seinen Auftritt im Nachgang entschuldigt: Er sei über sich selbst erschrocken gewesen. Das Bambi-Desaster tue ihm für Cher und auch für seine Ehefrau Karina leid. Doch seine Worte änderten wenig daran, dass viele auch prominente Kritiker harsch mit dem Entertainer ins Gericht gingen.

Nicht alle können diese Kritik nachvollziehen. Via Social Media meldete sich jetzt die bayerische Kabarettistin Monika Gruber zu Wort. Sie wolle etwas sagen, weil sehr viele Leute über Gottschalk herfielen angesichts seines Auftritts bei der Bambi-Verleihung.

Monika Gruber: „Wetten, dass ...?“ war der Inbegriff von Glück

Der Inbegriff von Glück, so die 54-Jährige, sei es früher gewesen, am Samstagabend im Schlafanzug mit einer Tüte Chips vor „Wetten, dass ...?“ zu sitzen. Man sei schon bei der Eurovisions-Musik aufgeregt gewesen, am nächsten Tag hätten sich dann beim Wirt alle über die Weltstars, die tollen Wetten und Gottschalks lustige, unterhaltsame, flapsige Sprüche unterhalten.

Gruber wendet sich direkt an die Kritiker: „Niemand kann das, was Thomas Gottschalk konnte. Und alle, die jetzt die Bappn aufreißen: Wo sind denn eure 13, 14, 15, 18 Millionen Zuschauer, die großteils wegen euch einschalten, wo sind eure Einschaltquoten von 35, 40 Prozent?“

Wer mit dem Finger auf andere Personen zeige, auf den falle das auch zurück. Stattdessen solle man sich bei dem Entertainer bedanken „für die vielen Jahrzehnte generationenübergreifender bester Unterhaltung, die er uns geschenkt hat“.

Auf ihren Social-Media-Kanälen bekommt Gruber viel Zustimmung. „Ich kann nicht verstehen, woher diese massive Stimmungsmache kommt, dieses Phänomen, andere an den Pranger zu stellen. Ganz schlimm bei Franz Beckenbauer und ähnlich bei Thomas Gottschalk. Was jahrzehntelang gut war, wird in Minuten zerstört. Es wird vergessen, dass ein Mensch vielleicht alt und schrullig wird. Was ist denn wirklich Schlimmes passiert im Fall von Gottschalk?“, schreibt eine Userin bei Facebook. Bei Instagram meint eine Followerin, Gottschalk sei und bleibe unersetzlich in der Showbranche.

Für seinen Auftritt hatte der 75-jährige Moderator viel Kritik auch von prominenten Kollegen einstecken müssen. Bill und Tom Kaulitz von Tokio Hotel, die bei der Preisverleihung dabei waren, bezeichneten den Vorfall als „allerschockierendsten Moment“ des Abends und sagten, Gottschalk habe auf Veranstaltungen nichts mehr zu suchen. Die Moderatorin Jeannine Michaelsen kritisierte die Veranstalter für die Entscheidung, Gottschalk überhaupt auf die Bühne zu lassen. Er habe „die ganze Veranstaltung einmal mit dem Arsch eingerissen“. Der Rapper Capital Bra wandte sich via Instagram an Gottschalk: „Beende bitte deine Karriere, weil du echt kein Mann mehr bist, den man noch ernst nehmen kann.“