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Hassrede-Gesetz: J.K. Rowling freut sich auf Festnahme

Die „Harry Potter“-Autorin wütet im Netz gegen das Gesetz zu Hasskriminalität, das am 1. April in Schottland in Kraft getreten ist.

Will, dass Männer Männer bleiben und Frauen Frauen: J.K. Rowling begnügt sich nicht nur mit ihren Büchern. 
Will, dass Männer Männer bleiben und Frauen Frauen: J.K. Rowling begnügt sich nicht nur mit ihren Büchern. Invision/AP

Mit einem Post bei X (vormals Twitter) sorgte „Harry Potter“-Autorin J.K. Rowling in den vergangenen Tagen mal wieder für Kontroversen im Netz.

Anlass ist eine zum 1. April in Kraft getretene Gesetzesänderung, die Menschen in Schottland besser vor Hass-Verbrechen schützen soll. Doch die Regelung ist umstritten.

Gesetz gegen Frauenhass

Mit dem sogenannten Hate Crime and Public Order (Scotland) Act werden neben rassistisch motivierten Taten und Aufrufen zum Hass auch solche aufgrund von Alter, Behinderung, Religion, sexueller Orientierung oder Trans-Identität unter Strafe gestellt.

Gegner des Gesetzes bemängeln, es könne zu einer Flut von Anzeigen führen, die das Recht auf Meinungsfreiheit gefährde. Zudem kritisieren sie, dass Frauen nicht zu den geschützten Personengruppen zählen. Die Regierung in Edinburgh hatte jedoch angekündigt, ein eigenes Gesetz gegen Frauenhass auf den Weg zu bringen.

Rowling, eine glühende Gegnerin von Pro-Trans-Gesetzen, zeigte sich auf X erwartungsgemäß entrüstet: „Sollte das, was ich hier geschrieben habe, im Sinne des neuen Gesetzes als Vergehen gelten, freue ich mich darauf, festgenommen zu werden (…).“ 

Zuvor hatte Schottlands zuständige Staatssekretärin Siobhian Brown in einem BBC-Interview nicht ausgeschlossen, dass auch das sogenannte Misgendern strafrechtlich verfolgt werden könne. Mit dem Begriff wird die Zuordnung einer Person zu einem Geschlecht bezeichnet, das nicht deren selbst gewählter Identität entspricht. 

Rowling Spitze gegen die Trans-Bewegung ist indes nur ein weiterer Ausfall in Richtung der Community. Die 58-jährige Schriftstellerin mit einem von Forbes 2004 auf rund eine Milliarde Dollar geschätzten Vermögen, vertritt schon seit geraumer Zeit öffentlich die Meinung, das biologische Geschlecht könne nicht geändert werden und bezeichnet Transfrauen stets als Männer. Rowling begründet diese Haltung damit, dass „wenn das biologische Geschlecht nicht real sei, die gelebte Realität von Frauen ausgelöscht würde“. Zudem sie selbst Opfer sexualisierter Gewalt geworden, was ihre Haltung zu diesem Thema maßgeblich geprägt habe. Dafür wurde Rowling in Folge mehrerer trans-kritischer Posts im Netz laut Eigenaussagen mit so viel Morddrohungen überschüttet, dass sie damit ihr Haus tapezieren könnte. 

Beistand erhielt J. K. Rowling 2022 ausgerechnet vom russischen Präsidenten Wladimir Putin, der behauptete, die weltberühmte Autorin sei ein Opfer der „sogenannten Gender-Freiheit“.