Eurovision Song Contest

Debatte um den ESC: Söder hinterfragt die Teilnahme Deutschlands

Mehrere Länder werden ihre Teilnahme am ESC 2026 aussetzen. CSU-Chef Markus Söder reagiert scharf und bringt eine Neubewertung des deutschen Engagements ins Spiel.

CSU-Parteitag: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder positioniert sich in der ESC-Debatte.
CSU-Parteitag: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder positioniert sich in der ESC-Debatte.Imago/Chris Emil Janssen

Die Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest sorgt weiterhin für Diskussionen. Nun hat CSU-Chef Markus Söder auf dem CSU-Parteitag angekündigt, dass Deutschland seine Teilnahme am Wettbewerb erneut überdenken könnte. Mehrere Länder – darunter Irland, die Niederlande und Spanien – haben bereits erklärt, den ESC auszusetzen.

Für Söder ist diese Haltung nicht nachvollziehbar. Auf die Boykott-Entscheidungen reagierte der bayerische Ministerpräsident deutlich: „Wenn die es nicht wollen, dann machen wir es halt auch nicht. Wir zahlen eh nur alles“, sagte er laut Bild-Zeitung. Für Söder sei dabei klar, dass Deutschland fest an der Seite Israels und jüdischen Lebens in Deutschland stehe.

Der nächste Eurovision Song Contest ist für den 16. Mai 2026 in Wien angesetzt. Offizielle Entscheidungen zur deutschen Teilnahme liegen bislang nicht vor. Dennoch sorgt Söders Vorstoß für Unruhe – auch weil der ESC traditionell als unpolitisches Musikereignis gilt, diese Trennung jedoch zunehmend brüchig wirkt.

Parallel zu den politischen Debatten sorgte auch ein ESC-Star für Aufmerksamkeit: Nemo gewann 2024 den Eurovision Song Contest 2024, gab die Siegertrophäe allerdings kürzlich zurück. In sozialen Medien wurde der Schritt mit Kritik an der Entscheidung der Europäischen Rundfunkunion (EBU) begründet, Israel trotz internationaler Kritik weiterhin am Wettbewerb teilnehmen zu lassen. Der ESC solle für Einheit und Inklusion stehen – ein Anspruch, der aus dieser Perspektive derzeit nicht erfüllt werde.