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Das hippe Hotel Orania.Berlin: Wo Kreuzberg Zukunft hat

„Café Oranienpalast“ hieß das Gründerzeitgebäude nach seiner Errichtung 1913, dann zog ein Hotel ein. Heute knüpft das Orania.Berlin souverän an diese Tradition an. Ein Besuch.

Nicht nur ein Hotel, sondern auch ein Ort kultureller Begegnung: Konzertankündigung an der wunderschönen Fassade des Orania.Berlin.
Nicht nur ein Hotel, sondern auch ein Ort kultureller Begegnung: Konzertankündigung an der wunderschönen Fassade des Orania.Berlin.Mario Heller

Ist das Kunst oder ein Angriff auf die bayerische Unternehmerseele oder einer auf die Kreuzberger Gastfreundschaft? Beinahe zu perfekt mittig platziert wirkt das durch einen Schuss oder Schlag entstandene Loch in der Glastür. Direkt darunter prangt das Hotellogo.

Definitiv ungeplant war die gesprungene Scheibe einige Meter weiter, genau wie die Farbspritzer auf der Sandsteinfassade. Sie erzählen von Gentrifizierung und tödlichem Luxus, von krawallbereiten Kiezbewohnern und Naturweinpodcasts. Ein wenig kulturelle Aneignung ist auch mit dabei. Das Gespräch mit dem Mann, der all das abbekommen hat, findet in der Hotellobby statt, in Sichtweite eines Steinway-Flügels und eines noch nicht brennenden Kamins. Um die Ecke zieht sich eine holzverkleidete Bar, die räumliche Trennung zum Restaurant ist durch bodenlange, gewürzfarbene Stoffbahnen gegeben. Bodentiefe Fenster geben den Blick auf den Oranienplatz frei, aus den Lautsprechern schmachtet Hildegard Knef.

Berliner Zeitung

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