TV und Medien

Bestürzend und befreiend zugleich: Das Dschungelcamp zeigt, was in Deutschland los ist

Nicht nur beim Thema Leihmutterschaft offenbart der TV-Dschungel dramatische Wissenslücken und fehlende emotionale Intelligenz. Warum man dennoch einschalten sollte.

Als werdende Mutter ging es ihr nicht gut: Yeliz Koc offenbart sich mal wieder fernsehöffentlich.
Als werdende Mutter ging es ihr nicht gut: Yeliz Koc offenbart sich mal wieder fernsehöffentlich.RTL

Die gute Nachricht zuerst: In Deutschlands wichtigstem Reality-Format herrscht kein Fachkräftemangel. Das RTL-Dschungelcamp ist bestens besetzt, mit umstrittenem Trash-Personal (Alessia Herren, Sam Dylan, Edith Stehfest) auf der einen und einem allseits bekannten Namen (Lilly Becker) auf der anderen Seite. Mehr kann man vom „IBES“-Cast nicht erwarten.

Der jüngere Teil der Camperbrigade führt uns indes mit bestürzender Klarheit vor Augen, wie es um unser Land bestellt ist. Das Wort Bildungsnotstand muss ganz neu definiert werden angesichts der Englischkenntnisse einer Generation, die trotz Social-Media-Dauerberieselung teils nicht mal Basiswortschatz beherrscht.

Die Internetpersönlichkeit Alessia Herren, 23, steht komplett verwirrt vor einem australischen Ranger: „Was will der? Ich kann kein Englisch!“ Mitcamper Maurice Dwizak, 26, sinniert auf dem Bungee-Turm über seine Sprungtechnik: „I think I don't spring so.“ Es ist zum Schreien schön!

Berliner Zeitung

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