Auf den Social-Media-Accounts und im Webshop von Hofer Antikschmuck herrscht eine charmante Weltläufigkeit, wie man sie eher mit London oder Paris verbindet. Die Lage der Firmenzentrale ist trotzdem sehr Kreuzberg: Industriearchitektur aus Backstein, eine gelbe Rollmülltonne vor alten Garagentoren. Im Treppenhaus überall Stahltüren.
Hinter einer davon kommt erst eine Sicherheitsschleuse, wie man sie von Banken kennt. Danach aber fühlt man sich in eine andere, kultiviertere Welt versetzt: Midcentury-Möbel vor Ölgemälden aus dem 19. Jahrhundert, große Arbeitstische mit Computerscreens, hier ein Hügel antiker Korallen und dort große Mikroskope und andere technische Apparaturen zum Tiefencheck von Edelsteinen. Fakes haben hier keine Chance, so scheint es.
Und da ist auch schon der 44-jährige Chef: Simon Hofer, promovierter Kunsthistoriker (Aachen, Florenz, Berlin) und Co-Geschäftsführer von Hofer Antikschmuck, wirkt wie unsichtbar gerahmt − präzise Bewegungen, druckreife Ausdrucksweise. Das soll wohl eine Begeisterung im Zaum halten, die dennoch sofort überspringt.

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein B-Plus? Melden Sie sich an
Doch lieber Print? Hier geht's zum Abo Shop
