Online-Luxus

Antiker Schmuck im Netz: Vom Click des Findens

Das Kreuzberger Atelier von Simon Hofer beliefert die Welt mit pre-loved Juwelen. Der Trick: Profi-Recherche, tolle Web-Präsenz, fairer Preis. Wenn da nur dieses Armband von Lady Di nicht gewesen wäre.

Aquamarin-Anhänger aus den 1950ern aus der Pforzheimer Schmuckfabrik Alfons Grupp. Für die Datierung kaufte Hofer alle Grupp-Kataloge.
Aquamarin-Anhänger aus den 1950ern aus der Pforzheimer Schmuckfabrik Alfons Grupp. Für die Datierung kaufte Hofer alle Grupp-Kataloge.„Hofer Antikschmuck, Berlin“

Auf den Social-Media-Accounts und im Webshop von Hofer Antikschmuck herrscht eine charmante Weltläufigkeit, wie man sie eher mit London oder Paris verbindet. Die Lage der Firmenzentrale ist trotzdem sehr Kreuzberg: Industriearchitektur aus Backstein, eine gelbe Rollmülltonne vor alten Garagentoren. Im Treppenhaus überall Stahltüren.

Hinter einer davon kommt erst eine Sicherheitsschleuse, wie man sie von Banken kennt. Danach aber fühlt man sich in eine andere, kultiviertere Welt versetzt: Midcentury-Möbel vor Ölgemälden aus dem 19. Jahrhundert, große Arbeitstische mit Computerscreens, hier ein Hügel antiker Korallen und dort große Mikroskope und andere technische Apparaturen zum Tiefencheck von Edelsteinen. Fakes haben hier keine Chance, so scheint es.

Und da ist auch schon der 44-jährige Chef: Simon Hofer, promovierter Kunsthistoriker (Aachen, Florenz, Berlin) und Co-Geschäftsführer von Hofer Antikschmuck, wirkt wie unsichtbar gerahmt − präzise Bewegungen, druckreife Ausdrucksweise. Das soll wohl eine Begeisterung im Zaum halten, die dennoch sofort überspringt.

Berliner Zeitung

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