Frau Rützel, wer hat Sie diese Woche wütend gemacht?
Ein bestimmter Fan, der das Konzert von Pink im Londoner Hyde Park besuchte. Er oder sie warf während des Auftritts nämlich eine kleine Plastiktüte mit Asche auf die Bühne, wie in einem Video auf Twitter zu sehen war. Pink griff sich den Beutel und fragte hörbar irritiert Richtung Publikum: „Ist das deine Mutter?“ Offenbar wurde diese Frage bejaht, denn sie fügte noch hinzu: „Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.“ In der mir eigenen, grundsympathischen Egomanie habe ich mich natürlich sofort gefragt, wie ich es fände, wenn meine Hinterbliebenen meine Überreste irgendwann auf eine Konzertbühne schleudern würden, und ich kam zu dem Schluss: Es kommt darauf an, bei welcher Band. Womöglich war es ja ein Wunsch der Verstorbenen, postum noch mal so nah wie möglich an Pink ranzukommen, vielleicht war der Aschewurf der Schlusspunkt eines irren Roadtrips mit Urne. Die Aktion regt mich trotzdem auf, weil Pink ungefragt miteinbezogen wurde. Ich finde es übergriffig, aus dem Nichts mit den Überresten eines völlig fremden Menschen behelligt zu werden.
Wie finden Sie es, aus dem Nichts mit den Pusteln und Quaddeln einer sehr berühmten Person behelligt zu werden? Die Sängerin Adele gab sich bei einem Auftritt in Las Vegas ja dermatologisch sehr offenherzig.
Und unnötig plastisch, wenn Sie mich fragen. Sie erzählte nämlich von einem juckenden Hautausschlag, unter dem sie leide, und der durch die Shapewear verursacht werde, die sie bei jedem Konzert unter ihrem Kleid trägt. Die Bauch- und Hüftquetschwäsche sei leider nicht atmungsaktiv: „Ich schwitze sehr viel, und das geht dann nirgendwo hin“, berichtete die Sängerin, „also sitze ich im Grunde in meinem eigenen Schweiß.“ Ich persönlich wüsste gern weniger über ihre schuppende Pilzinfektion und dafür mehr über einen Deal, den Adele vor kurzem mit Sylvester Stallone abwickelte: Sie kaufte seine Villa in Los Angeles – unter der Bedingung, dass seine „Rocky“-Statue am Pool an Ort und Stelle bliebe. Stallone willigte ein, das Anwesen ging für 58 Millionen Dollar an die Britin. Nun wüsste ich gern, warum sie so versessen auf die Boxerfigur war. Umjoggt sie den starren Rocky vielleicht jeden Morgen und singt dabei „Eye Of The Tiger“? Bitte zügig Infos nachschießen!

Wir bleiben bei rätselhaften Schrullen der Prominenten und Peinlichkeitsbekannten. Michael Wendler und Laura Müller haben den Namen ihres gerade geborenen Sohnes bekannt gegeben. Was glauben Sie, welche Bedeutung hat „Rome Aston“?
Eine Zeitlang war es bei den Promis ja beliebt, ihren Nachwuchs nach dessen Zeugungsort zu benennen. Weshalb sich mir leider seit Tagen immer wieder das Bild der Wendlers vor Augen drängt, wie sie auf der Motorhaube eines britischen Sportwagens in der italienischen Hauptstadt zugange sind. Könnte ich bitte Adeles Ausschlag noch mal sehen?
Mario Götzes Sohn heißt ja ebenfalls Rome...
... aber der Sportsmann lieferte dankenswerterweise eine Deutungshilfe mit. Mit komplettem Namen heißt der Götze-Sprössling nämlich Rome Mario. Und wenn man das schnell ausspricht, klingt es wie eine Hommage an einen brasilianischen Fußballer. Ich habe viel Zeit damit verplempert, „Romaston“ vor mich hinzusagen, mit wechselnden Betonungen und variablem Tempo, aber mir erschloss sich kein tieferer Sinn. Womöglich verhält es sich mit dem Namen des Wendlerbabys wie mit dem „OnlyFans“-Nacktbild-Account seiner Eltern: Alles leider sehr explizit und nix dahinter.
Was macht eigentlich Helene Fischer?
Sie war, wie ich diversen Instagram-Storys entnahm, wohl auf einem der Deutschlandkonzerte von Beyoncé, wie anscheinend jeder Mensch außer mir weiß. Ich fände es okay, wenn sie dort ein bisschen Werksspionage betrieben hätte und bei nächster Gelegenheit auch auf einem schwebenden Pferd herumturnt. Ich wäre die erste, die ihr dann Karotten auf die Bühne wirft.
Die Fragen stellte Christian Seidl.
