Frau Rützel, von welchem Promi konnten Sie diese Woche etwas lernen?
Vom Comedian Jerry Seinfeld. Ich hatte bislang geglaubt, er käme mit seiner leicht lauchigen, schnuffihaften Form von Männlichkeit bestens zurecht. Im Podcast „Honestly“ sprach er nun über seinen neuen Netflix-Film „Unfrosted“, aber auch über seine Kindheit, und erzählte, dass er immer „ein richtiger Mann“ sein wollte, so einer „wie John F. Kennedy, Muhammad Ali oder Sean Connery“. Sein kindliches Streben nach dem Ulkigsein habe ihn aber davon abgehalten, sich in diese Richtung zu entwickeln.
Heutzutage vermisse er die von derlei Typen verkörperte „dominante Männlichkeit“, sagte er dann noch, was ich komplett aus der Zeit gefallen finde – und was sich auch nur ein Mann wünschen kann, der dank seiner Berühmtheit und seines Geldes vermutlich noch nie persönlich unter Maskulinitätsprotzen zu leiden hatte: „Ja, ich verstehe das Toxische. Aber trotzdem mag ich einen richtigen Mann.“ Als positives Beispiel dafür führte er dann noch Hugh Grant an, der rein zufällig in besagtem neuen Film mitspielt. Wenn die von ihm üblicherweise verkörperten Charaktere wirklich den Gipfel männlich geglaubter Dominanz darstellen würden, wäre unsere Welt deutlich entspannter.

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