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Andreas Kieling und der Tanz an der Tankstelle: „Das war einfach zu viel“

Nach dem Rauswurf bei „7 vs. Wild“ lässt der Tierfilmer seinen Anwalt sprechen. Es geht um eine Situation auf einem Rastplatz – die Beteiligte unterschiedlich darstellen.

Andreas Kieling: Der populäre Dokumentarfilmer lebt in der Eifel in Rheinland-Pfalz.
Andreas Kieling: Der populäre Dokumentarfilmer lebt in der Eifel in Rheinland-Pfalz.Holger John/Imago

Alles begann Anfang dieser Woche mit einem Statement von Influencerin Ann-Kathrin Bendixen (Instagram-Name: Affe auf Bike). Mit dem bekannten Tierfilmer Andreas Kieling, so schrieb es die 23 Jahre alte Motorrad-Weltreisende auf ihrem Account, habe es bei den Vorbereitungen zur neuen Staffel der Survival-Show „7 vs. Wild“ einen Vorfall gegeben. „Es handelte sich um eine für mich sehr unangenehme Grenzüberschreitung.“

Die Produktion habe umgehend reagiert und Kieling von der Teilnahme ausgeschlossen, so Bendixen. „Andreas hat sich anschließend für den Vorfall bei mir entschuldigt. Damit ist das Thema für mich aktuell abgehakt.“ Auch das Produktionsteam der Show des deutschen Videoproduzenten Fritz Meinecke sprach von einer „nicht hinnehmbaren Grenzüberschreitung“, daher habe man sich noch vor der Aussetzung der Teilnehmer in der kanadischen Wildnis dafür entschieden, Kieling nicht teilnehmen zu lassen.

Die Größe des Steines, der damit ins Rollen kam, haben die Beteiligten vielleicht ein wenig unterschätzt. Bendixen veröffentlichte Hassnachrichten, die ihr zugingen, während Kielings Fans ihn um ein Statement schon fast anbettelten, was denn nun eigentlich passiert sei und worum es bei der „Grenzüberschreitung“ gehe.

Nun hat der 63 Jahre alte gebürtige Thüringer, dessen Natur- und Abenteuerdokumentationen viele Menschen begeistern und der zuletzt mit einer Bärenattacke Schlagzeilen machte, sich über seinen Anwalt zu den Vorwürfen geäußert.

Der Anwalt sagte der Bild-Zeitung: „Wir weisen die ebenso haltlosen als auch unbestimmten Vorwürfe gegen meinen Mandanten zurück. Es hat zu keinem Zeitpunkt Grenzüberschreitungen oder Übergriffigkeiten meines Mandanten gegeben. Die vagen Vorwürfe und Andeutungen, die Anlass zu vielfältigen Spekulationen geben, sind unzutreffend.“

Vorfall bei Show „7 vs. Wild“ von Fritz Meinecke: „Von Vorwürfen überrascht“

Der Anwalt gab wieder, wie Kieling die Situation in Kanada erlebte: „Mein Mandant hat während eines Busstopps auf dem Weg zu den Dreharbeiten im Gastrobereich einer Tankstelle im Großraum Vancouver – wie einige andere Tanzpaare auch – mit Ann-Kathrin Bendixen getanzt. In Vorfreude auf die Produktion war die Stimmung ausgelassen. Das Geschehen auf der Tanzfläche wurde von etwa zehn Personen, die auch zur Produktion gehörten, beobachtet.“

Kieling sei von den Vorwürfen überrascht. „Aufgrund ihrer Unbestimmtheit und der Stellungnahme von Bendixen, die das Thema für sich abgehakt hat, sieht auch er das Thema als erledigt an. Kieling fokussiert sich derzeit auf seine anstehenden Shows, Vorträge und neuen Projekte.“

Einer, der das Thema noch nicht abgehakt hat, ist Fritz Meinecke. Am Freitag berichtete der Produzent der Show, die mit mehr als fünf Millionen Aufrufen pro Folge sehr erfolgreich ist, auf seinem YouTube-Kanal, die Situation sei ganz anders gewesen. Es habe keine anderen Tanzpaare und auch keine Partystimmung gegeben. Stattdessen habe es sich um eine normale Pausensituation auf einem Rastplatz gehandelt, in der Kieling auf einmal sein Handy rausgeholt, Musik angemacht und getanzt habe.

Bendixen habe sich zwar zunächst auf den Tanz mit dem Tierfilmer eingelassen, dessen Hand sei aber innerhalb kürzester Zeit auf ihren Po gewandert: „Er hat richtig zugelangt, gepackt, gedrückt und die Hüfte gekreist“, so Meinecke. Für alle Umstehenden sei es ein absoluter Schockmoment und einfach zu viel gewesen. Da die Frauen im Team sich auch aufgrund anderer Situationen „unwohl und körperlich und verbal bedrängt“ gefühlt hätten, sei die Entscheidung gefallen, Kieling „aus dem Projekt zu schmeißen“.

Meinecke beschreibt Kieling als „einen sehr egoistischen, narzisstischen Menschen, der sein Verhalten nicht reflektiert und in einer Parallelwelt lebt, was diese Sachen angeht“. Und Kieling selbst? Der widmet sich lieber wieder der Tierwelt: Auf Facebook zeigt er in einem aktuellen Video, wie der Feuersalamander lebt.