Schwangerschaft

Pandemie-Regeln für Gebärende haben Langzeitfolgen

Wir müssen reden: Werdende Mütter sind unterversorgt, werden von ihren Partner:innen getrennt und müssen die Hygienelast tragen. Die WHO empfiehlt da anderes.

Elternschaft beginnt nicht erst mit der Geburt, sondern mit einer Vielzahl wichtiger Entscheidungen in der Schwangerschaft.  
Elternschaft beginnt nicht erst mit der Geburt, sondern mit einer Vielzahl wichtiger Entscheidungen in der Schwangerschaft. Imago Images

Berlin-WIR haben einen Termin! Meine Schwangerschaft kam unerwartet und platzte mitten hinein in die erste Welle der Corona-Pandemie. Die erste Zeit heulte ich ständig. Beim Anruf in der gynäkologischen Praxis wurde mir gratuliert und ich verstand nicht, warum. Ich wartete vergeblich auf den Moment, in dem mich jemand fragen würde, ob ich dieses Baby in Angesicht der Lage überhaupt bekommen wolle. Selbstverständlich brachte ich kurz darauf meinen Partner zur Konsultation mit der Gynäkologin mit. Doch an der Tür wurden wir gestoppt. „Nur Personen mit Termin dürfen in die Praxis!“, herrschte mich die Sprechstundenhilfe an. „Aber wir haben einen Termin. WIR bekommen ein Kind!“, presste ich heraus. Es half nichts. 2020 bekommen immer noch ausschließlich Menschen mit Gebärmutter ein Kind, nicht aber ihre Partner:innen. Deshalb haben Letztere auch keinen Termin.

Berliner Zeitung

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