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Olaf Scholz in Ostafrika: Der Kampf gegen China hat begonnen, er kommt aber sehr spät

Die Reise des Bundeskanzlers nach Ostafrika dürfte die Amerikaner freuen. Doch eine echte geostrategische Aufstellung ist nicht zu erkennen. Ein Gastbeitrag.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), steht neben Mousa Faki Mahamat, Vorsitzender der Kommission der Afrikanischen Union, vor Beginn eines bilateralen Gesprächs
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), steht neben Mousa Faki Mahamat, Vorsitzender der Kommission der Afrikanischen Union, vor Beginn eines bilateralen GesprächsMichael Kappeler/dpa

Der Bundestagspräsident und Präsident der Konrad-Adenauer-Stiftung Norbert Lammert war zu Besuch in Namibia. Selbstgefällig, wie ein Statthalter in einer Kolonie, belehrte Lammert seinen Gastgeber, Hage Geingob, den Präsidenten Namibias, über den Einfluss Chinas in seinem Land und erwähnte dabei: „Die Zahl der Chinesen, die hier in Namibia leben, ist viermal so hoch im Vergleich zur deutschen Community“, so als ob dieses Faktum als Vorbildcharakter für Namibia zu dienen habe. Der Präsident Namibias entgegnete, Lammert brauche niemanden zu belehren und solle lieber über die Kolonialverbrechen Deutschlands in Namibia reden. „Während wir Deutsche ohne Visum und auf dem roten Teppich in unser Land lassen, werden wir in Deutschland regelrecht misshandelt“, klagte Geingob.

Berliner Zeitung

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