DDR-Sprache

Aus drei mach vier: Warum die DDR die Zweiraumwohnung erfunden hat

Das größte sozial-politische Projekt der DDR war die „Lösung der Wohnungsfrage“. Aber was tut man, wenn nicht genügend Zimmer zur Verfügung stehen? 

Blick in ein Zimmer einer Wohnung vom Typ WBS 70 in einem Plattenbau aus dem Jahre 1986.
Blick in ein Zimmer einer Wohnung vom Typ WBS 70 in einem Plattenbau aus dem Jahre 1986.dpa/Florian Schuh

Berlin-Was Sprache angeht, war die DDR ziemlich erfinderisch. Um bloß nicht „Hotdog“ oder „Burger“ sagen zu müssen, wurden Wörter wie „Ketwurst“ und „Grilletta“ erfunden. So konnte die Sprechweise des Klassenfeindes vermieden werden. Die Kunstwörter haben sich durchgesetzt, sie halten bis heute. Bei traditionell kirchlichem Vokabular waren die Genossen weniger erfolgreich: die „Erdmöbel“ und die „Jahresendfiguren’“ haben es auch im Osten nicht geschafft, dass Särge und Engel verschwinden. Allenfalls blieb der Spott über das alberne Unterfangen.

Berliner Zeitung

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