Harmsens Welt

Als Boomer fühlt man sich wie große Kunst: im Grunde wie ein Picasso-Gemälde

Viel wird zurzeit über die Unterschiede zwischen den Generationen gestritten. Doch man könnte aus den Widersprüchen auch etwas Kreatives machen. Eine Kolumne.

He, guter Gottschalk, ich verstehe die Zeiten auch nicht. Aber ich versuche sie zu begreifen.
He, guter Gottschalk, ich verstehe die Zeiten auch nicht. Aber ich versuche sie zu begreifen.Philipp von Ditfurth/dpa

Ich gebe zu, ich bin ein Boomer. Ich schreibe Texte auf dem Smartphone mit dem Zeigefinger und nicht mit zwei Daumen. Mein Handy hat eine olle Boomer-Klapphülle. Als Kind der 60er- und 70er-Jahre bin ich noch mit Kompass und Karte durch die Natur gerannt. „Einnorden“ – wem sagt dieser Begriff noch was? Heute nutze ich Google Maps, wenn ich irgendwo hinwill. Manchmal mache ich mir aber auch eine kleine Papierskizze des Straßenverlaufs. Man weiß ja nie. Auf dem Handy habe ich alle Apps. Dennoch drucke ich die Flugtickets noch mal auf Papier aus. „Denn, was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen“, schrieb Goethe einst. Oder zum Flughafen.

Berliner Zeitung

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