Tiere

„Wellnesslandschaft“ für Dickhäuter: Neue Nashorn-Pagode im Zoo Berlin eröffnet

Am Wochenende können Besucher erstmals das neue Nashorn-Gehege im Berliner Zoo besichtigen. Zur Feier des Tages ist auch ein Programm mit Livemusik geplant.

Mittelpunkt des neuen Geheges ist der 25 Meter hohe Turm der Nashorn-Pagode.
Mittelpunkt des neuen Geheges ist der 25 Meter hohe Turm der Nashorn-Pagode.Schöning/imago

Freudenstimmung im Zoo Berlin: Vier Panzernashörner, zwei Flachlandtapiere und sieben Visaya-Pustelschweine haben am Freitag ein neues Zuhause bekommen. Nach rund zweijähriger Bauzeit wurde die sogenannte Nashorn-Pagode eröffnet – das neue Nashorn-Haus mit einem 25 Meter hohen Turm im Zentrum der Anlage. Besucher können die neue Attraktion ab diesem Samstag besichtigen.

„Die Nashorn-Pagode ist ein bedeutsamer Schritt in unserer Mission, den Artenschutz voranzutreiben und den bedrohlichen Verlust unserer Biodiversität, am Beispiel der Panzernashörner, ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken“, sagte Zoodirektor Andreas Knieriem bei der Eröffnung. Gemeinsam mit Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) inspizierte er die rund 14.000 Quadratmeter große Anlage.

Besuch im Zoo Berlin: Giffey besichtigt „Nashorn-Wellnesslandschaft“

Bei der Besichtigung fütterte die SPD-Politikerin unter anderem einen Tapir mit Äpfeln und ließ sich mit einem Panzernashorn ablichten. Giffey bezeichnete die Anlage als „absolut beeindruckend“ und „einen echten Gewinn für Berlin“.

Auch Wirtschafssenatorin Franziska Giffey machte bei der Eröffnung Bekanntschaft mit den Berliner Nashörnern.
Auch Wirtschafssenatorin Franziska Giffey machte bei der Eröffnung Bekanntschaft mit den Berliner Nashörnern.Carsten Koall/dpa

Der Bau der Anlage wurde zum Großteil mit Mitteln für die Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) finanziert – die Förderung betrug laut dem Zoo 15,4 Millionen Euro. Das Gesamtprojektbudget betrug 23 Millionen Euro.

Im Außenbereich der Pagode gibt es für die neuen Bewohner Badebecken, Wasserfälle, Duschen und Schlammsuhlen. Die Sumpflandschaft soll dem natürlichen Lebensraum nachempfunden sein – so entstand dem Zoo zufolge eine echte „Nashorn-Wellnesslandschaft“.

Den Pustelschweinen schien auch der strömende Regen am Freitag nichts auszumachen – mit ihren Rüsseln tasteten sie den nassen Boden des Außengeländes ab. Nashornkuh Betty, die im Berliner Zoo schon mehrere Kinder zur Welt gebracht hat, gönnte sich hingegen ein Bad in einem der innenliegenden Wasserbecken. Gäste können ab morgen durch eine große durchsichtige Scheibe in das Innere des Geheges blicken.

Die alteingesessene Nashorndame Betty darf sich in dem Gehege auf neue Mitbewohner freuen.
Die alteingesessene Nashorndame Betty darf sich in dem Gehege auf neue Mitbewohner freuen.Olaf Wagner/imago

Eröffnung der Nashorn-Pagode: Programm mit Musik und Lesung geplant

Anlässlich der feierlichen Eröffnung ist am Samstag auch ein buntes Programm für die Besucher geplant. Ab 11 Uhr soll etwa eine Lesung mit Biologe und Autor Lothar Frenz stattfinden, ab 16.30 Uhr gibt es eine Kinderparty mit dem Nashorn-Rapper Dikka. Der Musiker setzt sich als offizieller Artenschutzbotschafter des Zoo Berlin auch für den Tierschutz ein.

Panzernashörner kommen ursprünglich in Indien, Nepal und im Bhutan vor. Die Tiere werden von der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) als gefährdet eingestuft. Anfang des 20. Jahrhunderts sei das Panzernashorn fast ausgerottet worden. Dem Zoo zufolge gab es im natürlichen Lebensraum weniger als 200 Tiere. Daraufhin seien die Tiere unter Schutz gestellt und Nationalparks eingerichtet worden, wodurch sich die Bestände allmählich erholt hätten.