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Zollkrieg: Trump nennt Xi „klug“, deutet geheime US-Waffen an

Trump hat China vor einer Eskalation über den Handelskrieg hinaus gewarnt. Er sagte voraus, dass es zu einem für beide Seiten vorteilhaften Deal kommen wird.

US-Präsident Donald Trump spricht, während er im Oval Office des Weißen Hauses Anordnungen unterzeichnet.
US-Präsident Donald Trump spricht, während er im Oval Office des Weißen Hauses Anordnungen unterzeichnet.Pool

Im Zollstreit mit China geht US-Präsident Donald Trump davon aus, eine Verhandlungslösung zu finden. „China will einen Deal machen“, sagte der Republikaner, kurz nachdem er die Sonderzölle gegen das Land weiter erhöht hatte. Gleichzeitig prahlte Trump mit der militärischen Macht der USA und mit Waffen, von denen „niemand eine Ahnung hat“, und reagierte damit auf Bedenken, dass der Streit mit China außer Kontrolle geraten könnte.

Zuvor hatte Trump die Zölle auf Importe aus China auf 125 Prozent erhöht, während er für andere Länder bestimmte Zölle vorübergehend aussetzte. Für sie gilt für rund drei Monate der reduzierte Zollsatz von zehn Prozent. Bei einem Auftritt vor dem Weißen Haus sagte Trump auf Journalistenfragen nach der EU: „Ein Deal könnte mit allen von ihnen geschlossen werden“. Das gelte sogar für China.

Auf die Frage einer Journalistin, ob er über eine Eskalation mit China besorgt sei, antwortete Trump negativ. „Ich denke, dass Präsident Xi ein sehr kluger Mann ist, und ich denke, dass wir am Ende ein sehr gutes Geschäft für beide Seiten machen werden“, sagte er voraus. Der Präsident der Volksrepublik, so fügte Trump hinzu, sei „einer der klügsten Menschen der Welt“, der „so etwas niemals zulassen würde“.

Und weiter (im Video ab 48:30): „Wir sind sehr mächtig. Dieses Land ist sehr mächtig. Es ist viel mächtiger, als die Menschen verstehen. Wir haben Waffen, von denen niemand eine Ahnung hat, was sie sind, und es sind die mächtigsten Waffen der Welt, die wir haben. Wir sind mächtiger als alle anderen, nicht einmal annähernd“, fuhr Trump fort, ohne näher darauf einzugehen, auf welche Art von Waffen er sich bezog.

Auf Truth Social hatte Trump die Volksrepublik scharf kritisiert und einen Zollaufschlag von insgesamt 125 Prozent angekündigt. Zuvor galt bereits ein Satz von mehr als 100 Prozent für China. Der Republikaner begründete dies mit dem „Mangel an Respekt, den China für die Weltmärkte gezeigt“ habe. Damit spielte er auf die von Peking verhängten Vergeltungszölle an.

Zollstreit zwischen Trump und China: WTO warnt, Wall Street reagiert euphorisch

Nach Angaben der Chefin der Welthandelsorganisation (WTO), Ngozi Okonjo-Iweala, könnte der Zollkrieg den Warenverkehr zwischen den USA und China um 80 Prozent reduzieren und die gesamte Weltwirtschaft in Mitleidenschaft ziehen. Okonjo-Iweala wies darauf hin, dass die USA und China zusammen drei Prozent des Welthandels ausmachen und warnte, dass der Konflikt „die Aussichten für die Weltwirtschaft ernsthaft beeinträchtigen“ könnte.

Die Wall Street reagierte euphorisch auf Trumps Kurswechsel: An der New Yorker Börse verzeichneten alle Indizes deutliche Gewinne, der Technologieindex Nasdaq schloss sogar um mehr als zwölf Prozent im Plus. Trump hatte zuvor angedeutet, nun sei ein „großartiger Zeitpunkt“, Aktien zu kaufen. Nachdem Trump vor einer Woche seine Zollpolitik verkündet hatte, waren die Börsen weltweit auf Talfahrt gegangen. (mit AFP, dpa)