Nach Brasilien hat auch der Irak eine landesweite Sperre für die Nachrichten-App Telegram angeordnet. Grund sei der Schutz der nationalen Sicherheit, begründete das irakische Ministerium für Kommunikation den Schritt laut einem Bericht der Staatsagentur INA am Sonntag. Zudem gehe es um den Schutz persönlicher Daten. Staatliche Stellen hätten das Unternehmen hinter dem Messengerdienst vergeblich um Zusammenarbeit gebeten, um Kanäle zu sperren, die offizielle und persönliche Daten verbreiten würden.
Telegram ist im Irak sehr verbreitet - auch in Teilen der Regierung. Die staatliche Nachrichtenagentur INA hat dort 260.000 Abonnenten. Die App wird teils auch von pro-iranischen Milizen genutzt. Teils wurden in Telegram-Kanälen die Namen oder andere private Daten etwa von Sicherheitskräften verbreitet, so auch nach gewaltsamen Ausschreitungen im Irak im Herbst 2021. Auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die im Irak und im benachbarten Syrien einst weite Gebiete beherrschte, verbreitet ebenfalls Botschaften über Telegram.


