Zeckenbisse

Borreliose-Fälle während der Corona-Pandemie deutllich gestiegen

Zecken sind Borreliose-Überträger und halten sich bevorzugt in Wäldern auf. Die Zahl der Erkrankten ist im vergangenen Jahr massiv angestiegen.

Zecken übertragen Borreliose und FSME. 
Zecken übertragen Borreliose und FSME. blickwinkel/imago

Im vergangenen Jahr waren nach Angaben der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) deutlich mehr Menschen wegen der durch Zecken übertragenen Lyme-Borreliose krankgeschrieben. 2022 registrierte die Kasse bei ihren Versicherten 212 Fälle von Arbeitsunfähigkeit mit insgesamt fast 4000 Fehltagen wegen dieser Erkrankung, die durch Zeckenstiche übertragen werden kann, wie die KKH am Dienstag in Hannover berichtete.

Das waren gut 18 Prozent mehr als 2021 mit 179 Fällen und sogar fast 28 Prozent mehr als 2020, als 166 Fälle registriert wurden. In den beiden Vor-Corona-Jahren lag die Zahl der Atteste wegen Borreliose mit jeweils 155 Fällen darunter.

Borreliose: Zecken halten sich bevorzugt in Wäldern auf

Als eine Ursache für den Anstieg vermuten KKH-Experten die gestiegenen Aktivitäten während der Corona-Pandemie. Viele Menschen hätten den Wald als Ausflugs- und Erholungsziel genutzt. Zecken halten sich bevorzugt in Wäldern in nicht zu trockenen Lagen auf, in hohem Gras, Gebüsch sowie in losem Laub. Die winzigen Blutsauger werden ab einer Temperatur von etwa fünf Grad Celsius aktiv.

Die Borreliose kommt in ganz Deutschland vor – je nach Region tragen laut Robert-Koch-Institut (RKI) bis zu 30 Prozent der Zecken die Erreger in sich. Sie werden aber erst übertragen, wenn die Zecke bereits einige Stunden Blut saugt. Nur ein sehr kleiner Teil der Infizierten entwickelt Krankheitssymptome. Im Gegensatz zur ebenfalls durch Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gibt es gegen die Lyme-Borreliose keine Schutzimpfung.