Die Mehrheit der Menschen überschätzt die eigenen Fähigkeiten beim Zähneputzen. Dies ergaben zwei Studien des Instituts für Medizinische Psychologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen laut Mitteilung vom Freitag. Demnach hielten in der ersten Studie alle Menschen ihre Zähne nach dem Putzen für weitgehend sauber, obwohl tatsächlich nur etwa 30 Prozent der Zahnfleischränder wirklich gereinigt waren.
In der zweiten Studie verglichen die Forscherinnen und Forscher zwei Gruppen von Menschen, die unterschiedliche Putzanweisungen erhielten. Während die eine Gruppe ihre Zähne „wie gewöhnlich“ reinigen sollte, erhielt die andere den Auftrag, ihre Zähne „so gründlich wie möglich, so dass sie ganz sauber sind“ zu reinigen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der zweiten Gruppe putzten ihre Zähne wesentlich länger, verwendeten häufig Zahnseide und schätzten die Sauberkeit ihrer Zähne im Anschluss signifikant höher ein als die Vergleichsgruppe.
Zähneputzen: Zahninnenflächen bei der Reinigung nicht vergessen
Tatsächlich zeigte sich der Studie zufolge zwischen beiden Gruppen kein wesentlicher Unterschied in der Sauberkeit der Zähne. Laut den Ergebnissen vernachlässigten beide Gruppen bei der Reinigung gleichermaßen ihre Zahninnenflächen. Bei beiden waren weniger als 40 Prozent der gemessenen Zahnfleischränder sauber.



