Der Regisseur Wolfgang Becker ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 70 Jahren nach schwerer Krankheit, wie die PR-Agentur Just Publicity unter Berufung auf seine Familie mitteilte.
Becker wurde mitten aus der Arbeit an einem neuen Kinofilm gerissen: „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“, eine Adaption des gleichnamigen Romans von Maxim Leo, über einen Berliner Videothekenbesitzer (Charly Hübner), der ungewollt zum gesamtdeutschen Helden wird.
Bekannt wurde Becker durch seine Wendekomödie „Good Bye, Lenin“ (2003), in der Katrin Sass eine leidenschaftliche Sozialistin spielt, die ins Koma fällt, und als sie wieder aufwacht, ist die Mauer gefallen. Um sie nicht aufzuregen, verschweigt ihr Sohn (Daniel Brühl) ihr das Ereignis und konserviert die DDR.
In einem Interview mit der Berliner Zeitung sagte Becker damals, er habe bei der Recherche für den Film unter anderem erfahren, dass es den Ostler nicht gibt. „Die einen haben den Untergang der DDR als Verlust empfunden, die anderen nicht. Insofern hatte man die Freiheit, sich eine Ost-Identität zu imaginieren.“
Im Jahr 1974 war Becker nach West-Berlin gezogen
Becker wurde 1954 in Nordrhein-Westfalen geboren, 1974 zog er nach West-Berlin, studierte zunächst Germanistik, Geschichte und Amerikanistik an der Freien Universität Berlin, arbeitete nachts als Taxifahrer und wechselte dann an die Deutsche Film- und Fernsehakademie. Der Regisseur lebte zuletzt mit seiner Lebensgefährtin in Berlin.
