Durham-Die Wikinger galten als wenig zimperlich bei ihren mittelalterlichen Raubzügen. Ihr Verhältnis Tieren gegenüber könnte jedoch empathischer gewesen sein, als bisher bekannt. Das berichten Forscher der Universitäten Durham, Brüssel und York aufgrund von Knochenanalysen aus England in der Fachzeitschrift „PLOS One“.
Der Studie zufolge brachten die skandinavischen Eroberer Tiere auf ihren Schiffen über die Nordsee nach Großbritannien mit und ließen sie bei Feuerbestattungen gemeinsam mit menschlichen Überresten verbrennen. Das ergab eine Strontium-Analyse von Pferde- und Hundeknochen, die an einer Bestattungsstelle in der Grafschaft Derbyshire gefunden wurden. Das Element lagert sich über die Nahrungsaufnahme in Knochen ab und kann Aufschluss auf die Herkunft längst verstorbener Menschen und Tiere geben. Die Tiere stammten demnach aus dem in der Geologie als Baltischen Schild bezeichneten Teil Skandinaviens.
Studienleiterin empfindet Ergebnisse als „rührend“
Bisher wurde davon ausgegangen, dass die Wikinger Tiere bei ihrer Ankunft in England von der lokalen Bevölkerung entwendeten. Dass aber auch Pferde, Hunde und womöglich andere Tiere an Bord der Wikinger-Langschiffe reisten, sehen die Forscher als Hinweis auf eine enge Beziehung zwischen Haltern und Tieren.
