Raumfahrt

Wegen Pannen-Raumschiff: Astronauten sitzen auf der ISS fest

Probleme mit den Triebwerken und Heliumlecks. Auf das „Starliner“-Raumschiff ist derzeit kein Verlass. Es werden vor allem zwei Möglichkeiten zur Rückkehr der Astronauten diskutiert.

Die Internationale Raumstation ISS. Zwei Astronauten müssen dort länger ausharren als geplant.
Die Internationale Raumstation ISS. Zwei Astronauten müssen dort länger ausharren als geplant.Roscosmos State Space Corporation/AP

Zwei Astronauten der Nasa müssen offenbar mehrere weitere Monate auf der Internationalen Raumstation (ISS) verbringen. Grund dafür sind Probleme mit dem krisengebeutelten Raumschiff Starliner. Eigentlich sollten die beiden Raumfahrer nur eine Woche auf der ISS sein – das ist inzwischen mehr als zwei Monate her. Noch immer gebe es kein festes rückkehrdatum, so die Nasa.

Derzeit würden vor allem zwei Möglichkeiten diskutiert: Erstens die ursprünglich geplante Rückkehr der Astronautin Suni Williams und ihres Kollegen Barry Wilmore an Bord des „Starliner“. Dafür müssten allerdings die aufgetretenen Probleme mit den Triebwerken und Heliumlecks noch abschließend geklärt und aus dem Weg geräumt werden, was bislang nicht gelungen sei.

Die zweite Möglichkeit sei, dass der „Starliner“ ohne Crew zurück zur Erde fliegen könnte, wofür allerdings auch noch eine umfangreiche Software-Rekonfiguration notwendig sei. Der wegen all dieser Schwierigkeiten gerade von August auf September verschobene Start der „Crew 9“ mit dem „Crew Dragon“ von SpaceX könnte dann nur mit zwei anstelle von vier Astronauten durchgeführt werden. Williams und Wilmore würden Teil dieser Crew und mit ihren beiden Kollegen im Februar 2025 zur Erde zurückkehren.

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Nasa-Manager über Astronauten: „Bereit zu tun, was immer sein muss.“

Williams und Wilmore seien derzeit eine große Hilfe bei den Aktivitäten an Bord der ISS und in alle Gespräche eingebunden, sagte Nasa-Manager Steve Stich. „Sie sind bereit, zu tun, was immer sein muss.“ Eine endgültige Entscheidung über das weitere Vorgehen werde wohl bis Mitte August fallen.

Der „Starliner“ ist ein teilweise wiederverwendbares Raumfahrzeug, das aus einer rund drei Meter hohen Kapsel für die Besatzung und einem Servicemodul besteht und im Unterschied zum „Crew Dragon“ von Elon Musks Firma SpaceX nicht auf dem Wasser, sondern auf der Erde landet.

Das Raumschiff war Anfang Juni nach jahrelangen Verzögerungen vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida erstmals zu einem bemannten Testflug aufgebrochen. Im Mai 2022 hatte der „Starliner“ erstmals einen erfolgreichen unbemannten Flug zur ISS absolviert und dort vier Tage verbracht. Künftig soll er als Alternative zur „Crew Dragon“-Raumkapsel Astronauten zur ISS transportieren.