Berlin-Die lang anhaltende Trockenheit bedroht Berlins Straßenbäume - Bewässerungssäcke sind jedoch wenig sinnvoll aus Sicht der Senatsumweltverwaltung. Das geht aus der Antwort auf eine schriftliche Anfrage des CDU-Abgeordneten Stefan Evers hervor. Solche Säcke sind demnach vor allem für Jungbäume in den ersten drei Jahren gedacht, damit deren Ballen genug Wasser bekommt und richtig anwächst. In den vergangenen Jahren seien damit jedoch hauptsächlich alte Bäume bewässert worden, die das Wasser aber nicht mehr am Stamm aufnehmen könnten, teilte der Bezirk Mitte mit. „Dies führt zu einem enormen Wasserverbrauch ohne Nutzen für den Baum.“
Zudem habe man festgestellt, dass es zu Schäden wie Pilzkrankheiten kommen könne, berichtete der Bezirk Mitte weiter. Als weitere Argumente gegen eine Nutzung der Säcke führt der Bezirk das dafür verwendete Material Kunststoff an. Auch die Umweltverwaltung sieht ein Problem darin, weil die Entsorgung zu einer weiteren Belastung der Umwelt führe - zumal die Haltbarkeit nur wenige Jahre betrage.
Bei der Pflanzung neuer Straßenbäume setzt der Senat mittlerweile auf sogenannte Gießringe. Die Bezirksämter, die grundsätzlich für die Unterhaltung der Stadtbäume zuständig sind, agieren bislang sehr unterschiedlich, wie aus der Antwort hervorgeht. Während die Säcke in vielen Bezirken - auch aus Kostengründen - kein Thema sind, werden diese in Friedrichshain-Kreuzberg eifrig genutzt.
Dort hat sich nach Angaben des Bezirks ein Patenschaftsmodell in den vergangenen zwei Jahren etabliert. Rund 40.300 Euro wurden demnach 2020 und 2021 insgesamt für 3000 Bewässerungssäcke ausgegeben.
