Tarifverhandlungen

Warnstreik im öffentlichen Dienst: 6000 Beschäftigte fordern Lohnerhöhungen

Im Zuge der ersten Tarifverhandlungsrunde für Berlins öffentlichen Dienst haben Gewerkschaften zum Streik aufgerufen. Tausende Beschäftigte versammelten sich vor dem Abgeordnetenhaus.

Etwa 6000 Beschäftigte des öffentlichen Diensts sind zum Warnstreik zusammengekommen.
Etwa 6000 Beschäftigte des öffentlichen Diensts sind zum Warnstreik zusammengekommen.Sebastian Gollnow/dpa

Etwa 6000 Beschäftigte des öffentlichen Diensts in Berlin haben an diesem Donnerstag vor dem Berliner Abgeordnetenhaus protestiert. Zeitgleich fanden in dem Landesparlament Verhandlungen zum Berliner Haushalt 2026/2027 statt. „Mit der heutigen Kundgebung haben die Beschäftigten die deutliche Erwartung an die politisch Verantwortlichen formuliert, dass sie ihren Job machen sollen“, sagte Andrea Kühnemann, Landesbezirksleiterin von Verdi Berlin-Brandenburg.

Die Gewerkschaft hatte gemeinsam mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zu dem Warnstreik an diesem Donnerstag aufgerufen, um in den laufenden Tarifverhandlungen Druck auf das Land Berlin auszuüben. In den aktuellen Tarifverhandlungen haben Verdi und GEW Gehaltserhöhungen von sieben Prozent und mindestens 300 Euro gefordert.

Verdi Bezirksleiterin: „Unsere Kolleg:innen halten Berlin täglich am Laufen“

Außerdem sollen nach Ansicht der Gewerkschaften Auszubildende und Praktikanten 200 Euro mehr erhalten. Ein entsprechend neuer Tarifvertrag soll zudem zwölf Monate laufen. Die Arbeitgeber hatten die Forderungen zurückgewiesen.

„Unsere Kolleg:innen halten Berlin mit ihrer Arbeit tagtäglich am Laufen. Dafür erwarten sie eine anständige Bezahlung“, sagte Kühnemann weiter. „Der Job der Politik ist es, den öffentlichen Dienst so zu finanzieren, dass die Kolleg:innen anständig bezahlt werden können.“ Im öffentlichen Dienst Berlins sind laut Statistikamt etwa 231.000 Menschen beschäftigt (Stand Mitte 2024). Etwa 68.000 von ihnen ist das Streiken untersagt.

„Die laufende Tarifrunde der Landesbeschäftigten ist zentral für eine faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Bildungsbereich in Berlin“, sagte die GEW-Berlin-Vorsitzende, Felicia Kompio, anlässlich des Streiks. „Gleichzeitig gefährden Haushaltskürzungen die bestehenden Angebote und die Qualität öffentlicher Leistungen und unserer sozialen Infrastruktur.“