Verkehr

Drama in Wannsee: 17-und 18-Jähriger sterben beim S-Bahnsurfen

In der Nähe des S-Bahnhofs Wannsee werden am Sonntagmorgen zunächst zwei lebensgefährlich verletzte Männer auf dem Zug gefunden. Beide sterben am Unfallort.

Fährgäste am S-Bahnhof Wannsee bei einem früheren Zugausfall.
Fährgäste am S-Bahnhof Wannsee bei einem früheren Zugausfall.Norbert Koch-Klaucke

Zwei S-Bahnsurfer im Alter von 17 und 18 Jahren sind im Bezirk Steglitz-Zehlendorf in der Nacht zu Sonntag bei einem Unfall gestorben. Polizei und Rettungskräfte wurden gegen 5.15 Uhr in die Nähe des S-Bahnhofs Wannsee alarmiert, wie ein Sprecher der Bundespolizei der Berliner Zeitung bestätigte.

Auf dem gestoppten Zug der Linie S1 Richtung Wannsee wurden dann zwei Männer mit lebensgefährlichen Verletzungen gefunden. Einer von ihnen starb noch an der Unglücksstelle, der andere wurde zunächst erfolgreich reanimiert, schaffte es aber nicht.

Die Polizei geht davon aus, dass die beiden Männer auf der S-Bahn 300 Meter hinter dem S-Bahnhof Schlachtensee mit einer Signalbrücke kollidierten. Bei dem Zusammenstoß erlitten sie tödliche Verletzungen.  Wegen des Polizei- und Rettungseinsatzes kam es am Sonntagmorgen im Bereich Wannsee auf der S1 und S7 zu Ausfällen und Verspätungen, die inzwischen aufgehoben wurden.

Trotz tödlicher Unfälle: S-Bahn-Surfen kommt nicht aus der Mode

Die Polizei Berlin weist nach diesem tragischen Vorfall am Sonntag eindringlich darauf hin, dass S-Bahn-Surfen kein harmloser „Action Kick“, sondern eine strafbare und vor allem lebensgefährliche Handlung ist. Jegliches Betreten und unbefugtes Besteigen von Zügen außerhalb des Fahrgastbereichs ist verboten. Geringste Fehler oder Unachtsamkeiten können in diesen Hochspannungs- und Hochgeschwindigkeitsbereichen zu schweren Verletzungen oder - wie in diesem Fall - zum Tod führen.

Immer wieder klettern vornehmlich junge Menschen in Berlin auf Züge oder S-Bahnen und versuchen, außen mitzufahren. Nicht selten kommt es dabei zu schweren Unfällen. Erst im Februar prallte ein Zwölfjähriger bei einer solchen Aktion auf der Linie S1 mit dem Kopf gegen eine Brücke und erlitt lebensgefährliche Verletzungen.

Im Juli vergangenen Jahres blieb ein 18-Jähriger beim U-Bahn-Surfen an einem Metallgerüst über den Gleisanlagen hängen und verletzte sich ebenfalls lebensbedrohlich. Im Mai 2023 wiederum war ein 19-Jähriger tot auf einer S-Bahn in Berlin-Zehlendorf gefunden worden. Vermutlich war er laut Polizei während der Fahrt von Hindernissen auf Kopfhöhe getroffen worden.