Tierseuche

Vogelgrippe in Brandenburg: Zahl getöteter Tiere steigt weiter

Die Vogelgrippe breitet sich in Brandenburg weiter aus. In zwölf Nutztierbetrieben mussten wegen Ausbrüchen hunderttausende Tier getötet werden.

Mehr als 170.000 Tiere mussten wegen der Vogelgrippe in Brandenburg bereits getötet werden
Mehr als 170.000 Tiere mussten wegen der Vogelgrippe in Brandenburg bereits getötet werdenPatrick Pleul/dpa

In Brandenburg ist die Lage der Vogelgrippe nach Ansicht der Landesregierung weiter angespannt. „Es ist nicht absehbar, dass in naher Zukunft hier eine Erleichterung eintritt“, sagte der neue Agrarstaatssekretär Stephan Nickisch im Landwirtschaftsausschuss des Landtags. Demnach mussten wegen Ausbrüchen in zwölf Nutzbetrieben insgesamt mehr als 170.000 Tiere getötet werden. „Das ist schon ein erhebliches Ausmaß“, sagte Nickisch. Besonders stark ist der Landkreis Märkisch-Oderland betroffen.

Für betroffene Tierhalter gibt es Entschädigung. Der Höchstbetrag für Geflügel liegt bei 50 Euro, dies soll auf 110 Euro steigen. Der tatsächliche Wert wird festgelegt durch eine Schätzung eines Amtstierarztes und zweier Sachverständiger. Die Tierseuchenkasse ersetzt einen Teil des Schadens für Landwirte, wenn der Geflügelbestand aufgrund des Erregers getötet werden müssen.

Agrarstaatssekretär: Nicht nur Kraniche als Infektionsquelle sehen

Nickisch zufolge breitet sich die Tierseuche in Richtung Südwesten aus. Zwar hatte es vor allem unter Kranichen in Brandenburg ein Massensterben gegeben, Nickisch warnte aber davor, nur die Kraniche als Infektionsquelle zu sehen. „Wir müssen auch die gesamte Wildvogelpopulation betrachten, auch die Tiere, die mit einer Teilimmunität weiterhin Virus ausscheiden“, sagte er. „Der Kranich ist hier nur sichtbar gewesen, weil eine große Anzahl der Tiere an der Seuche verendet ist.“

Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine hochansteckende und bei vielen Vogel- und Geflügelarten rasch tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Für Menschen ist sie nach Einschätzung von Fachleuten nicht gefährlich. Fast überall in Brandenburg müssen die Tiere nach Anordnung der Landkreise in den Stall oder unter abgedeckte Schutzvorrichtungen, damit Geflügel nicht in Kontakt mit Wildvögeln kommt.