Real Madrid hat angekündigt, die Ballon d'Or-Zeremonie am Montagabend in Paris zu boykottieren. Der spanische Fußballverein sei davon überzeugt, dass Vinicius Junior bei der Wahl zum besten Spieler übergangen wurde. Aus diesem Grund soll Präsident Florentino Pérez entschieden haben, dass keine Verantwortlichen und Spieler von Real nach Paris reisen werden.
Der 24-jährige Flügelstürmer galt bis zuletzt als Topfavorit auf den Gewinn der Trophäe. Der Offensiv-Star gewann in der vergangenen Saison mit Real Madrid die Champions League, die Meisterschaft und überragte mit zahlreichen Toren und Vorlagen.
Real Madrid fühlt sich nicht respektiert – Sonderflug nach Paris gestrichen
Der Verein teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, dass er die Methoden hinter der Auswahl des Ballon d'Or-Gewinners infrage stelle und dass auch Verteidiger Dani Carvajal, ein weiterer der 30 nominierten Spieler, übergangen worden sei. „Wenn die Kriterien für die Auszeichnung Vinicius nicht als Gewinner ausweisen, dann sollten dieselben Kriterien Carvajal als Gewinner ausweisen“, hieß es von Seiten des Vereins. „Da dies nicht der Fall war, ist es klar, dass die Ballon d'Or-UEFA Real Madrid nicht respektiert. Und Real Madrid geht nicht dorthin, wo es nicht respektiert wird.“
Die Organisatoren des Ballon d'Or hatten dieses Jahr beschlossen, eine Neuerung einzuführen, indem sie die Identität des Gewinners bis zum Schluss geheim hielten, um jegliches Durchsickern an die Presse zu vermeiden. Die Verantwortlichen stritten in einer ersten Reaktion gegenüber der AFP ab, dass die Preisträger bereits informiert worden seien. „Weder Spieler noch Klubs wissen, wer den Ballon d'Or gewonnen hat“, sollen die Organisatoren mitgeteilt haben. Dennoch strich Real seinen für 15 Uhr angesetzten Sonderflug – 50 Personen sollten die Reise nach Paris antreten. Auch die für fünf Stunden angesetzte Sondersendung auf dem hauseigenen TV-Sender wurde kurzfristig abgesetzt.
