Vielfalt im Kühlregal: Warum das Käseverpackung-Design einer Berlinerin für Aufregung sorgt

Die Marke Milram hat mit einem neuen Design für die Käseverpackungen für Aufmerksamkeit gesorgt. Die „Design Edition“ ist mit neuen Illustrationen versehen. „In leuchtenden Farben und mit einem besonderen Augenmerk auf Vielfalt und Gemeinschaft“, berichtet das Design-Magazin Page.

Illustriert wurden die zehn verschiedenen Motive von drei Illustratoren, „die alle einen farbenfrohen und ausgelassenen Stil haben und in den modernen, vielfältigen Alltag eintauchen“. Auch die Berlinerin Josephine Rais wurde beauftragt.

Sellner kritisert Milram auf X

Doch die neue „Design-Edition“ sorgt in den sozialen Medien nicht nur für Begeisterung. Der Grund: Auf den Verpackungen sind auch Menschen mit dunkler Hautfarbe zu sehen. Vanessa Behrendt, Sprecherin der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag kommentierte auf der Plattform X: „Nö danke, Milram. Ich kaufe euren Käse gerne wieder, sobald ihr wieder klar kommt.“ Andere Nutzer sprachen von „wokem Scheiß“ und versprachen, keinen Käse der Marke mehr zu kaufen.

Sogar der rechtsextreme Aktivist Martin Sellner äußerte sich auf englisch zu den neuen Verpackungen von Milram. Er schrieb: „Deutsche Käsemarke hat ein neues Design. Dies ist ihre „Vision“ für dieses großartige europäische Volk. Sie müssen sogar Käse für ihre antiweiße Propaganda verwenden“.

Doch die neue Edition erfuhr auch Unterstützung. „Stell dir vor, du siehst eine Milram-Werbung mit Menschen verschiedener Hautfarben und das Einzige, was dich stört, ist die Hautfarbe“, so eine Nutzerin. Auf der Website von Milram lässt sich die aktuelle Mitteilung zu der Design-Edition nicht finden - es wird nur der Error-Code 502 angezeigt. Ob der Grund dafür ein technischer Fehler ist, ist unklar. Bis Oktober sollen die Verpackungen noch in den Kühlregalen zu finden sein.