Palma-Ein seit Monaten im Mittelmeer umherirrender Grauwal ist nun vor der Küste Mallorcas gesichtet worden. „Wally“, wie das Jungtier von Biologen getauft wurde, schwamm am Donnerstag stark abgemagert in der Bucht von Santa Ponça im Südwesten der spanischen Urlaubsinsel, wie die Regionalzeitung Diario de Mallorca und andere Medien unter Berufung auf Experten berichteten. Grauwale sind eigentlich im Pazifik beheimatet. Vor Mallorca war ein Exemplar zuletzt vor elf Jahren gesichtet worden.
Anwohner seien auf den Meeressäuger aufmerksam geworden und hätten Rettungskräfte alarmiert, hieß es. Mitarbeiter der für die Rettung von Meerestieren zuständigen Stiftung des Palma Aquariums seien bereits bei „Wally“ und kümmerten sich um ihn. Der mallorquinische Notfalldienst veröffentlichte auf Twitter ein Video des Tieres.
Això està passant ara mateix a la badia de Santa Ponça 😍. Un alertant ens acaba d'enviar el vídeo d'aquesta balena gris de grans dimensions nedant plàcidament. Organismes de camí. pic.twitter.com/y5Y0Yl8OOZ
— Emergències 112 Illes Balears (@Emergencies_112) May 20, 2021
Im Mittelmeer findet „Wally“ nicht die nötigen Krustentiere
Txema Brotons von der Meeresschutz-Organisation Tursiops wurde von Diario de Mallorca mit den Worten zitiert, das Tier sei bereits sehr stark abgemagert und wohl sterbenskrank. Es werde wohl bald verhungern, denn im Mittelmeer könne es nicht die Krusten- und Weichtiere finden, von denen sich Grauwale ernähren. Der Biologe rief Bootsbesatzungen dazu auf, sich dem Wal nicht zu nähern.

Klimawandel ist vermutlich die Ursache der Wal-Odyssee
Der junge Grauwal hat sich vermutlich wegen des Klimawandels aus dem Pazifik ins Mittelmeer verirrt. Es gilt als sicher, dass es sich um dasselbe Tier handelt, das zuvor im März vor der Küste Nordafrikas, im April vor Italien und später vor Südfrankreich sowie zuletzt auch an der spanischen Ostküste vor Barcelona gesichtet worden war.
Grauwal „Wally“ kommt wohl von der US-Westküste



